Konferenz 2009/Tourenplaner

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Referent
Uli Rothstein

Das Land Rheinland-Pfalz hat daher einen Tourenplaner für die Bereiche Wandern und Radwandern im Jahr 2008 entwickeln lassen, der auf den vorhandenen Geobasisdaten des Landes aufbaut und die touristischen Routen mittels einer standardisierten Geodateninfrastruktur bereitstellt. Seit Herbst 2008 hat der Tourenplaner ein neues Design sowie eine überarbeitete Benutzerführung. Nach der ersten Saison des touristischen Routenplaners im Internet wurden nun in einer weiteren Projektphase die Erfahrungen aus den ersten Monaten des Betriebs in teils verbesserte, teils neue Funktionen umgesetzt.

Hier wurden auch Verbesserungsvorschläge eingebracht, die in die Überarbeitung eingeflossen sind. Der Routenplaner wurde mit zusätzlichen Information ausgestattet und die Ortsdatenbank wurde ergänzt und erweitert. Die Aktualität der Daten und Informationen wird durch konsequente Einbindung in die Geodateninfrastruktur des Landes gewährleistet, auch die Dienstleister der Tourismusbranche nehmen das Angebot verstärkt wahr.

Gleichzeitig ist die Handhabung des Routenplaners benutzerfreundlicher gestaltet worden. Hierzu zählen unter anderem ein größeres Kartenfenster, schnellere Bearbeitungszeiten, zusätzliche Wahlmöglichkeiten bei der Festlegung eigener Wunschrouten sowie neue und erweiterte Informationsdienste. Darüber hinaus wurde das dem Routenplaner zugrunde liegende Wegenetz aus Qualitätsrouten deutlich erweitert - jetzt können noch mehr Routenalternativen aufgezeigt werden. Auch das grenzüberschreitende Radwandern wurde durch die Aufnahme grenznaher Radwege der Nachbarländer erleichtert.

Neben vorgefertigten Routen wie Radfernwegen und Themenrouten kann der Anwender über einen einfach zu bedienenden Assistenten eigene Routen erstellen und anzeigen lassen. Neben der Karte wird ein dynamisches Höhenprofil und eine detaillierte Beschreibung mit Fahranweisungen, Angaben zur Streckenführung, Wegbelägen und weiteren touristischen Informationen erstellt.

Im vergangenen Jahr wurde das Projekt als eine Art Machbarkeitsnachweis für die Tauglichkeit der Spezifikation für den Massenmarkt vorgestellt. Während die bestehenden Spezifikationen WMS und WFS sich bereits in hoch belastbaren Systemen bewährt haben, waren am OpenLS-Service noch Optimierungen hinsichtlich der Performance nötig, um die hohen Zugriffszahlen performant abarbeiten zu können.

Der oben beschriebene, verbesserte Komfort auf Benutzerseite zieht eine erhöhte Last auf Seiten der Services nach sich. Durch Vervollständigungsmechanismen bei Benutzereingaben, Routenerstellung über Mausklicks in der Karte sowie Sachdatenabfrage beim Überfahren der Objekte mit der Maus ergeben sich eine Vielzahl von Serviceanfragen. Auch die sich stetig erweiternde Datengrundlage bedeutet für die Services eine höhere Last. Daher werden Caching-Mechanismen notwendig, und zwar sowohl auf Seiten der Server als auch auf Seiten der Anwendung.

So wurde hinsichtlich des Routings durch den Einbau eines Caches verhindert, dass die Routingdatenstruktur bei jeder Anfrage neu aufgebaut wird. Insgesamt können für die Analyse des Netzes über 10 Sekunden anfallen, während das eigentliche Routing in einer Größenordnung von von 0,1 bis 0.2 Sekunden liegt. Inklusive Parsing und Aufbereitung des Ergebnisses liegt die Abarbeitung eines Request dann unter 2 Sekunden.

Um den Datenaustausch zwischen Client- und Serverkomponente der Anwendung möglichst gering zu halten, sind weitere Optimierungen hinsichtlich der Austauschformate und dem Nachladen von Daten vorgenommen worden. So werden zum Beispiel in zweistufigen Serviceanfragen an den OpenLS zunächst die Geometrien angefordert. Erst in einer zweiten Anfrage werden die vollständigen Daten zu einer Route samt aller routenbegleitender Objekte und beschreibender Texte nachgeladen.

Kontakt zum Autor
Uli Rothstein
WhereGroup GmbH Co. KG
Siemensstr. 8
+49 (0)228 909038-17
uli.rothstein@wheregroup.com