Konferenz 2009/Schulen OpenGeoData

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Referent
Prof. Hans-Jörg Stark

Ausgangslage

Moderne Navigationsgeräte und speziell ausgerichtete Software ermöglichen es heute auch Nicht-Fachleuten, sich an Projekten mit räumlichen Inhalten zu beteiligen (siehe www.openaddresses.ch oder www.openstreetmap.org). Zudem besteht im Geographie-Unterricht von Gymnasien und Mittelschulen teilweise ein gewisses Potential zur zusätzlichen Integration neuer Medien und Methoden im Unterricht wie z.B. virtuelle Globen oder Satellitennavigationstechnik. Gerade bei letzterem stossen Schulen ggf. an ihre finanziellen, manchmal auch technischen Grenzen.

Pilotprojekt

Dies war der Beweggrund, ein Pilotprojekt mit einer Gymnasialklasse zu inizieren. Nach der Einführung in die Themenbereiche Geodaten und GPS-Messtechnik wurde der Fokus auf die OpenGeoData-Projekte OpenAddresses und OpenStreetMap gelegt.

Diese eigenen sich aus mehrere Gründen ideal als Projekte für den Schulunterricht: Sie sind selbstdokumentiert, benötigen nur einen relativ kleinen Wissensstand zum Einstieg, erlauben es, in räumlich separierten Gebieten zu Arbeiten, sind aber durch individuelle Gebietsanpassungen problemlos skalierbar. Zudem wirken sich die Möglichkeit, einen Beitrag zu einem großen Ganzen zu leisten, und der selbstständige Einsatz gegenwärtiger Navigationstechnik und Software, positiv auf das Engagement und die Motivation der Schüler aus. Nicht zuletzt verleiht das Arbeiten in der realen Welt dem Unterricht einen starken Praxisbezug, der sich wiederum sehr positiv auf die Motivation und die Lerneffektivität auswirken.

Realisierung und Ergebnisse

Ausgerüstet mit einem Bluetooth-GPS-Empfänger und einem Personal Digital Assistent (PDA) mit entsprechender eigenentwickelter Software konnten die Schüler vor Ort im Feld Adressdaten, Points of Interest, Strassen und Wege bspw. im Umkreis der Schule mittels Koordinatenerfassung erheben und später an der Schule über einen vollständig digitalen Datenfluss den OpenGeoData-Projekten zuführen. Damit konnten mehrere Ziele erfüllt werden:

Die Schüler . . .

  • . . . sammelten Erfahrungen im Umgang mit der Satellitennavigationstechnik GPS.
  • . . . beschäftigten sich mit geografischen Daten. Sie erkannten deren Wert, den Aufwand der Erhebung, die Schwierigkeit in der Definition und räumlichen Abgrenzung und lernten mögliche Einsatzbereiche kennen.
  • . . . leisteten einen Beitrag zu konkreten OpenGeoData-Projekten und erhielten dadurch Einblick in die Geoinformations-Branche. Die Projektarbeit war keine Laborübung sondern eine Partizipation an echten, teilweise globalen Projekten.

Die Initianten sind bestrebt, weitere solche oder ähnliche Projekte mit anderen Schulklassen in der Schweiz durchzuführen. Dazu stellen sie das nötige Equipment und auf Wunsch auch die nötigen Lernunterlagen oder vor Ort Begleitung zur Verfügung. Damit wird den Schülern ein praxisorientierten Bezug zur Geoinformation und Messtechnik ermöglicht und ihr Interesse an räumlichen Fragestellungen wird geweckt.