Konferenz 2009/OSM QA2
- Referenten
- Tobias Dahinden Florian Heyer Frank Thiemann Volker Paelke
Im Online-Projekt OpenStreetMap sammeln Teilnehmer Geodaten mit dem Ziel diese für Kartendarstellungen, Kartendienste und ortsbezogene Dienste nutzbar zu machen. Ähnlich wie in freien Enzyklopädien, etwa der Wikipedia, kann prinzipiell jeder Teilnehmer alle Datenobjekte ändern, löschen und neue hinzufügen. Um die Qualität der in einem solchen Wiki-ähnlichen Projekt erhobenen Daten beurteilen und sichern zu können, ist es wichtig, dass effektive Mechanismen bereitstehen, um Änderungen am Datenbestand schnell nachvollziehen und zwischen unterschiedlichen Zuständen vergleichen zu können. Für sequentielle Textdaten, wie die Artikel der Wikipedia, stehen hierfür entsprechende Werkzeuge bereit. Eine direkte Übertragung dieser Werkzeuge auf die vergleichsweise komplexen Geodaten in OpenStreetMap ist allerdings nicht möglich. Ziel unserer Arbeiten ist es, Werkzeuge zu entwickeln, die eine entsprechende Funktionalität für die Geodaten in OpenStreetMap bereitstellen, um eine effektive Qualitätsbeurteilung und Qualitätssicherung zu ermöglichen. Dazu werden Analyse- und Visualisierungstechniken entwickelt, die den Geodatenbestand von OpenStreetMap unter interaktiv vom Benutzer vorgegebenen zeitlichen, räumlichen, semantischen (Attribute) und administrativen (Benutzer) Vorgaben analysieren und visualisieren können.
Übersicht über den Vortrag
Zu Beginn des Vortrags wird die Themenstellung grundsätzlich motiviert und ein Überblick über bekannte oder potentielle Qualitätsprobleme (fokussiert auf das Feld der Datenänderungen) gegeben. Die entsprechenden Fragestellungen und die sie adressierenden Techniken für textbasierte Wiki-Systeme werden an den Gegebenheiten der OpenStreetMap veranschaulicht. Daraus werden Anforderungen an Werkzeuge für OpenStreetMap abgeleitet.
Der zweite Teil gibt einen Überblick über die Realisierung und Funktion entsprechender Werkzeuge. Solche sind die Filterauswahl, das Clustering (um Änderungen raum-zeitlich zu gruppieren) und die topologische, geometrische und semantische Analyse von Änderungen, sowie die daran gekoppelten Visualisierungen. Eine Zusammenfassung des erreichten Zwischenstandes, ein Ausblick auf zukünftig zu realisierende Teilaspekte und die Betrachtung zusätzlicher Qualitätsaspekte (etwa änderungsunabhängiger Qualitätskriterien) schließt diesen Teil des Vortrags ab.
Zum Abschluss soll eine umfassende Diskussion stattfinden. Da wir die Werkzeuge in einem nutzerzentrierten Prozess entwickeln, sind die Anforderungen und Erfahrungen der Nutzer von entscheidender Bedeutung. Wir würden daher gerne die Gelegenheit nutzen, an dieser Stelle weitere Anforderungen und Anregungen aus der Nutzergemeinschaft zu sammeln.