Konferenz 2009/GDI
- Referent
- Bastian Schäfer
Heutige Geodateninfrastrukturen bieten häufig bereits eine Vielzahl an Möglichkeiten zum Auffinden und Visualisieren von Geodaten. Der wichtige Schritt von Geodaten zu Geoinformation obliegt aber weiterhin dem Nutzer mit einem klassischem Desktop GIS. Um diese Lücke zu füllen und vor allem Geschäftprozesse mit Raumbezug zu automatisieren, wurden in letzter Zeit Prozessierungsdienste standardisiert. Den wichtigsten Vertreter dieser Gruppe bildet der OGC Web Processing Service (WPS). Dieser internetbasierte Dienst bietet die Möglichkeit, Prozessierungsfunktionalitäten in standardisierter Form anzubieten, um die Einbindung in Geodateninfrastrukturen zu erleichtern. Derzeit existierende WPS Implementierungen beschränken sich meist auf wenige und meist sehr einfache Funktionalitäten. Die intrinsische Komplexität von Geodaten erfordert aber meist weiterführende und komplexere Analysemöglichkeiten.
SEXTANTE als freie Geoprocessing Bibliothek bietet diese Möglichkeiten mit einem umfassenden Satz von mehr als 220 Geoalgorithmen. Diese Geoalgorithmen stellen erweiterte Analysefähigkeiten für die Raster- und Vektor-Daten bereit, basierend auf einer Reihe von Basis-Klassen und einer gut dokumentierte API. SEXTANTE verfügt über eine große Gemeinschaft von Nutzern und einer rasch wachsenden Gemeinschaft von Entwicklern und ist bereits in mehrere Desktop-GIS (gvSIG, OpenJUMP, uDig, OrbisGIS ...) integriert.
Der Vortrag wird eine kurze Einführung in standardisierte Prozessierungsdienste in GDIs (insbesondere WPS) und die Möglichkeiten von 52°North und SEXTANTE geben. Darauf aufbauend wird gezeigt an einem praktischem Anwendungsfall, wie die SEXTANTE Bibliothek mit dem 52°North Web Processing Service genutzt werden kann, um Geschäftsprozesse auf GDI-Diensteketten abzubilden und somit Wertschöpfungsketten zu formen.