Konferenz 2008/Abstracts

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Freitag, 04. April

GRASS GIS in der OSGeo Community[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markus Neteler (OSGeo)

Das Geographical Resources Analysis Support System (GRASS) ist eines der grössten freien Software Geographische Informationssysteme (GIS) auf dem Markt. Es verbindet Geodatenprozessierung von Raster- und Vektorkarten mit Fernerkundungsmethoden und Datenbankanbindung in einer kombinierten Softwaresuite. GRASS wird in der räumlichen Analyse, Modellierung und für anspruchsvolle Visualisierung von tausenden Nutzern täglich verwendet. Seit etlichen Jahren entwickelt das internationale GRASS Development Team die Version GRASS 6 mit neuer graphischer Oberflächen und 3D Möglichkeiten, die auf einem ursprünglichen US Militärprojekt basiert. GRASS hat den Sprung von einem studentischen Projekt (US Army, 1982) zum Gründungsmitglied der Open Source Geospatial Foundation (OSGeo, 2006) geschafft und sich seinen Platz in der FOSSGIS Gemeinde gesichert. Die OSGeo Foundation wurde in einer Phase rasanter Entwicklung auf dem freien GIS Markt gegründet und hat stark zu einer verbesserten Verflechtung der Mitglieder und der verschiedenen Projekte beigetragen. Interoperabilität und Aufbau gemeinsamer Software-Bibliotheken sind oberstes Ziel, die Vernetzung zwischen den Projekten bietet neben einer Aufwandsreduzierung vor allem den Vorteil, dass es Referenzimplementierungen gibt. Seit einigen Jahren setzt sich das Konzept Freier Software auch in der öffentlichen Verwaltung und Industrie immer stärker durch - die OSGeo Foundation und angelehnte Vereinigungen bieten entsprechende Lösungen an.

Dank des Internets wurde die GRASS Entwicklung, gekoppelt mit der Verwendung moderner kollaborativer Entwicklungsinstrumente überhaupt möglich. Nach und nach kamen weitere, ergänzende Projekte auf den Markt, erst als Insellösungen, später integriert, heute als Community-Projekte entwickelt. Ein ganzes Ökosystem an Nutzern, Übersetzern, und Entwicklern bietet schnellen Support und geprüfte Lösungen an, sowohl für Anfänger als auch Spezialisten. Ein internationales Netzwerk von Firmen bieten professionelle Unterstützung an, damit freie GIS Software auch im Produktionseinsatz problemlos einsetzbar ist. OSGeo bedeutet nicht nur Programme, sondern auch Geodaten und Weiterbildung. Es werden exklusiv freie Lizenzen verwendet, um die Daten- und Wissensverbreitung so einfach wie möglich zu gestalten und sie der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Regionalverband Donau-Iller – auf dem Weg zu INSPIRE[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lucia Erdt Sabine Meigel (Regionalverband Donau-Iller GIS-Abteilung)

Die Region Donau-Iller ist eine der wenigen Bundesland überschreitenden Planungsregionen in Deutschland. Der Regionalverband Donau-Iller mit Geschäftsstelle in Ulm führt für eine Fläche von fast 5500 km2, grenzüberschreitende Regionalplanung für 4 bayerische und 3 baden-württembergische Stadt- bzw. Landkreise durch. Da der Verband bei der Datenbeschaffung immer wieder damit konfrontiert wird, dass Geodaten in Bayern/Baden-Württemberg in vielen Fällen in unterschiedlichen Formaten, Strukturen und Aktualitäten vorliegen, erregte die INSPIRE-Richtlinie Aufmerksamkeit auf regionaler Ebene. Ziel dieser seit 15.5.2007 in Kraft getretenen Richtlinie ist es u.a., eine integrierte Europäische Umweltpolitik zu unterstützen, indem interoperable Geobasisdaten, Geofachdaten und Geodatendienste bereitgestellt werden. Für Darstellungsdienste (View Service) wurden OGC Web Map Services definiert.

Diese Technologie wurde dann zukunftsorientiert auch bei dem Kartenviewer zum Einsatz gebracht, der die regionalplanerischen Festsetzungen im Internet visualisieren soll. Im Rahmen von umfangreichen Beteiligungen der Träger öffentlicher Belange bzw. der Öffentlichkeit bei Planentwürfen ist so eine bessere Transparenz der Planungen möglich. Die Realisierung des Kartenviewers erfolgte mit den Open-Source-Produkten UMN Mapserver und Mapbender. Ein erster Schritt hin zu der Umsetzung von INSPIRE-Anforderungen war getan. Innerhalb des Arbeitskreis GIS der Regionalverbände in Baden-Württemberg ist INSPIRE ein Thema und man bemüht sich gemeinsam um Lösungen z.B. für INSPIRE-konforme Metadaten. In der Wahl einer Open-Source-Software findet man sich jüngst bestätigt: eine Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften vom 1.2.08 zu Grundsätzen des kommenden Umweltinformationssystem (SEIS) heißt es u.a. „der Austausch und die Verarbeitung von Informationen sollten durch gemeinsam genutzte quelloffene Softwareressourcen erfolgen“…

Geoportal D A CH+: Metadatenkatalog, Kartenviewer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

David Arndt (geoinformation+planung)

Im DACH+ Grenzraum soll eine Informationssystem zur Raumbeobachtung aufgebaut werden. Projektpartner sind 3 Regionalverbände, 9 Kantone, das Land Vorarlberg und Liechtenstein, die auf der fachlichen Ebene der Raumplanung zusammenarbeiten, d.h. ohne größere, instutionaliserte Organisation im Hintergrund. Als Teil des Informationssystemes DACH+ der Projektpartner und übergeordneten Raumplanungsbehörden sowie über WebMapServices [WMS-Dienste] zusammengeführt. Die Organsiationsstruktur legt dabei den Einsatz von OpenSource-Produkten nahe.

Ziel ist es, den - bei 4 verschiedenen räumlichen Bezugssystemen - bisher sehr aufwändigen Datenaustausch zur Informationsbereitstellung durch einen Online-Zugriff auf die dezentralen, originären Datenquellen soweit wie möglich zu reduzieren und gleichzeitig eine höhere Aktualität des Informationsangebotes zu gewährleisten. Mit dem Einsatz von Mapbender können die Daten on the-fly in eine Zielprojektion zusammengespielt werden – vorausgesetzt die entsprechenden SRS werden in den jeweiligen WMS-Angeboten unterstützt.

Unterschiedliche rechtliche Grundlagen der Raumplanung, methodische Ansätze, Stand der technischen Infrastruktur, Angebot an WebMapServices, inhaltliche und graphische Ausprägung bedingen ein heterogenes Informationsangebot des Geoportals DACH+. Dieses erschließt sich dem Anwender nur, wenn das Geoportal DACH+ ein entsprechendes Metadateninformationssystem beinhaltet.

GeoNetwork bietet eine hervorragende Grundlage Metadaten zu erfassen, zu verwalten und sachlich wie räumlich recherchierbar anzubieten. Anstatt eigene Sekundärdaten zu generieren sollen auch hier nach Möglichkeit bestehende iso-konforme Metadatensysteme eingebunden werden.

Schließlich sind das Karteninformationssystem (Mapbender) und das Metadateninformationssystem (Geonetwork) miteinander zu verbinden.

Der Vortrag fokussiert:

  • Einsatz Mapbender mit Projektionsproblematik
  • Vorstellung GeoNetwork
  • Verknüpfung des Mapbender mit GeoNetwork

Strategien des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg zum Aufbau einer dienste- basierten Geodateninfrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Günter Sokol (LGRB Baden-Württemberg) und Sarah Ostheimer (Hochschule Karlsruhe - Fachbereich Geomatik)

Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) im Regierungspräsidium Freiburg arbeitet seit ca. 2 Jahren am Aufbau einer dienste- basierten Geodateninfrastruktur (GDI). Ziel dieser Geodatenoffensive ist die aktive Vernetzung mit allen Geodatennutzern über WEB- Dienste: behördenintern, innerhalb der Geodatenpartner im Land sowie bundesweit mit den Staatlichen Geologischen Diensten (SGDs) und zukünftig INSPIRE.

Erster Schritt auf diesem Weg war die Vernetzung mit den Informationssystemen bestehender Geodatenpartner: WMS- Dienste im GisInfoService der Rohstoffindustrie, dem Berichtssystem der Landesanstalt für Umwelt und Messungen Baden-Württemberg und dem gemeinsamen Produktportal der Staatlichen Geologischen Dienste (SGDs). Diese zunächst für einzelne Partner eingerichteten Dienste wurden standardisiert, weiter ausgebaut und sind seit Ende 2007 allgemein im Internet verfügbar. Die Geodaten-Dienste des LGRB nutzen die bekannten Standards von OGC, ISO und die vorhandenen Applikationsprofile der GDI-DE. Technisch basieren sie im wesentlichen auf dem UMN Mapserver sowie Eigenentwicklungen des LGRB (siehe Beitrag Schumacher, Schuff). Erfahrungen sowie Möglichkeiten und Grenzen dieses Ansatzes werden vorgestellt und an Beispielen erläutert.

In einem weiteren Schritt soll auch die LGRB-interne GDI auf eine dienste-basierte Architektur umgestellt werden. Hierbei geht es v.a. um die Migration der ESRI-Desktop-Anwendungen (ArcView 3.x), die von ESRI nicht weiter gepflegt werden. In einer Diplomarbeit an der Hochschule Karlsruhe, Fakultät für Geomatik, wurden hierzu verschiedene Desktop-Produkte (OSS und proprietär) untersucht. Die Ergebnisse der Diplomarbeit werden im Überblick vorgestellt.

Einsatz von OSS im Bereich im Geoinformationumfeld in der Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prof. Dr. Hans-Jörg Stark (FH Nordwestschweiz - GIS und Geoinformatik) hansjoerg.stark at fhnw.ch

Am Institut Vermessung und Geoinformation der Fachhochschule Nordwestschweiz führen wir in den Monaten Januar bis voraussichtlich Mitte März 2008 eine Umfrage zum Einsatz von Opensource Software (OSS) im Geoinformationsumfeld in der Schweiz durch. Die Umfrage erfasst auf der Basis einer Befragung von Vertretern aus der Privatwirtschaft, der Verwaltung und dem Ausbildungsbereich zum einen, wie weit Opensource Software im Geoinformationsumfeld in der Schweiz zurzeit eingesetzt wird. Bei dieser Erhebung wird in einem ersten Teil untersucht, wie weit Kenntnisse zum Thema Opensource bei den GIS-Verantwortlichen vorhanden sind. Dabei geht es um allgemeine Fragen wie bspw. ob der Unterschied zwischen Opensource- und freier Software bekannt ist. Weiter fragen wir, ob GIS-Verantwortliche bzw. deren Mitarbeiter in einem OSS-Projekt engagiert sind und ob sie sich regelmässig zu einzelnen Produkten/Projekten auf dem Laufenden halten. Schliesslich geht es um die Frage, ob im Unternehmen / Amt / Ausbildungsstätte OSS eingesetzt wird und falls ja, in welchen Bereichen. Dabei wird unterteilt in die Kategorien Web-Mapping, Desktop, Datenbank-Software, Bibliotheken, Metadatenkatalog und Geodateninfrastruktur. Ein weiterer Teil befragt die Gründe, weshalb OSS eingesetzt wird resp. ebenso, warum OSS nicht oder zum Teil nicht eingesetzt wird. Ein abschliessender Teil beschäftigt sich mit Meinungen, die zum Thema OSS immer wieder angetroffen werden (bspw. OSS ist nicht günstiger, sondern verlagert lediglich die Kosten von Lizenzkosten auf Human Resources-Kosten u.a.m.) und fragt die Interviewpartner, ob sie diesen Argumenten zustimmen oder nicht. Schliesslich können sich die Befragten dazu äussern, in welche Richtung sich OSS verbessern oder verändern müsste, um verbreiteten Einsatz zu finden. Die Umfrage hat zum Ziel, der OSS-Community eine Bestandesaufnahme für die GIS-Szene Schweiz in Bezug auf die Verbreitung von OSS zu liefern. Dabei sollen auch Korrelationen untersucht werden, ob bspw. der Einsatz von OSS stark mit dem Wissen zu OSS in Abhängigkeit steht oder ob gewisse Meinungen und Vorurteile vorherrschen, die ggf. früher einmal gültig waren, mittlerweile aber überholt sind und dennoch den verbreiteten Einsatz von OSS verhindern. Da die Umfrage voraussichtlich bis kurz vor Start der Konferenz durchgeführt wird, können an der Tagung vermutlich nur erste Resultate oder Tendenzen vorgestellt, aber noch kein abschliessender Bericht präsentiert werden. Dennoch kann es schon aussagekräftig sein, auf wie grosses Interesse die Befragung gestossen ist und ob gewisse Tendenzen in der Befragung bereits gemacht werden können.

kvwmap ein Internet-GIS für individuelle Anwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dr. Peter Korduan (Universität Rostock - Institut für Geodäsie und Geoinformatik)

Geo-Informationssysteme (GIS) ersetzen mehr und mehr die Karten in Papier-form. Dies gilt nicht nur für die Flurkarten, die bisher im kommunalen Bereich oft nur in ausgedruckter Form zur Verfügung standen, sondern auch für alle anderen planungsrelevanten Informationen, z.B. Bebauungs- und Flächennutzungspläne. Die Kreisverwaltungen werden ihre Daten in Zukunft immer öfter nur noch in digitaler Form abgeben. Die Daten über die Flurstücke, Gebäude und Nutzungen sollen beispielsweise ab ca. 2008 nur noch über das amtliche ALK-Format angeboten werden. Für die Gemeinden und andere Nutzer von Katasterdaten würde das bedeuten, dass sie sich teure GI-Systeme zum Lesen und Ver-walten dieser Daten beschaffen und Personal abstellen müssten, welches diese Systeme aufbaut und am Leben erhält. Unter Berücksichtigung der neuen Möglich-keiten von Internet-GIS gibt es Alternativen zum so genannten einzeln stehenden Desktop-GIS. Mitarbeiter am Institut für Management ländlicher Räume der Universität Rostock beschäftigen sich schon seit mehreren Jahren mit Lösungen, die auf Internet-Technologien einerseits und Freier Software andererseits aufbauen. Zunächst im Rahmen von Studienarbeiten und später mit Projektmitteln aus Landkreisen wurde eine Internet-GIS-Lösung speziell für die Belange von kom-munalen Verwaltungen mit dem Namen kvwmap entwickelt. Die Software basiert auf dem UMN-MapServer, der am meisten verwendeten Freien Software zur Bereitstellung von Karten über das Internet. Mit kvwmap kann sich praktisch jeder, der über einen Internet-Anschluss verfügt und einen Browser installiert hat, über das Kartenwerk informieren. Neben den standardmäßig erwarteten Funktionen zum Navigieren und Suchen in der Karte stehen eine Reihe zusätzlicher Funktionen zur Verfügung, die es den Sachbearbeitern vor allem in Verwaltungen ermöglichen, erstmals auch fachübergreifende Informationen in Karten zu überlagern und so Verwaltungsaufwand zu verringern und die Wege zu verkürzen.

Manuela (Managementsystem Naturschutz für eine nachhaltige Landwirtschaft) – eine Fachapplikation auf Basis von OpenJump und PostgreSQL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Astrid Lipski und Malte Weller (Leibniz Universität Hannover - Institut für Umweltplanung)

Landwirte wurden bisher bei der Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen weitgehend allein gelassen. Eine neue Software, entwickelt am Institut für Umweltplanung/ Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit dem Lehrstuhl für ökologischen Landbau (TU München), eröffnet nun die Möglichkeit, landwirtschaftliche Betriebe bei der Erfassung, Bewertung und Optimierung von Naturschutzleistungen zu unterstützen.

Die Software Manuela (Managementsystem Naturschutz für eine nachhaltige Landwirtschaft) enthält zum einen Funktionen für die Dokumentation und das Management der guten fachlichen Praxis und der Cross Compliance- Auflagen. Zum anderen können die über die gute fachliche Praxis hinausgehenden Betriebsleistungen in Hinblick auf Arten- und Biotopschutz sowie Erholung bewertet und unterstützt werden. Schließlich wird auch eine Ermittlung der Kosten von Landschaftspflegeleistungen ermöglicht. Manuela wurde in Anlehnung an das Betriebsmanagementsystem REPRO entwickelt und kann über eine Schnittstelle alle relevanten Betriebsdaten aus REPRO importieren und als Datengrundlage nutzen.

Die technische Umsetzung des Systems erfolgt auf der Basis freier Software: Zur Verwaltung der verwendeten Sach- und Geodaten wird die Datenbank PostgreSQL (www.postgresql.org) eingesetzt. Die Analyse der Daten und die Visualisierung der Ergebnisse in Form von Karten, Diagrammen, Tabellen und textlichen Beschreibungen wird mit dem Desktop-GIS OpenJump (www.openjump.org) realisiert.

Um das System weitestgehend intuitiv bedienbar zu gestalten, wurden geeignete Werkzeuge zum Bearbeiten, Analysieren und Visualisieren der Daten sowie eine anwenderfreundliche Nutzeroberfläche entwickelt. Vorhandene Geobasis- und Geofachdaten (z.B. Biotopkartierungen) können über einen teilautomatisierten Import, Bewirtschaftungsdaten aus dem Betriebsmanagementsystem REPRO über eine Schnittstelle integriert werden. Die Ergebnisse können in unterschiedlichen digitalen Formaten aus dem System exportiert werden. Eine Bedienungsanleitung und zusätzliche Hilfen zu Maßnahmen, Beschaffung von Geodaten und rechtlichen Grundlagen ergänzen das System.

Die verwendete Datenbank bietet weitere Funktionen, die den Einsatz des Systems in der Praxis erleichtern: Sie ermöglicht zum einen die parallele Verwaltung mehrerer landwirtschaftlicher Betriebe und die Speicherung von Betriebsdaten aus mehreren Jahren, was die Dokumentation, Analyse und Bilanzierung von Veränderungen auf dem Betrieb sowie die Entwicklung von Szenarios ermöglicht. Zum anderen können unterschiedliche Nutzerrechte vergeben werden. Die Bewertungsstandards sind ebenfalls in der Datenbank abgelegt und leicht erweiterbar.

Untersuchungen zur Akzeptanz der Software auf sechs landwirtschaftlichen Betrieben in unterschiedlichen Bundesländern sowie im Rahmen eines eintägigen Expertenworkshops zeigten, dass die Vorteile des Einsatzes der Software auf landwirtschaftlichen Betrieben derzeit vor allem darin liegen, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und darüber eine Imageaufwertung für den Betrieb zu erzielen. Die Ergebnisse aus der Anwendung der Software stellen eine Entscheidungshilfe dar und können zur Dokumentation des Managements dienen. Besonders positiv hervorgehoben wurden die Möglichkeiten der Visualisierung in OpenJUMP.

Einfach auf Knopfdruck: deegree WCS, WFS und WMS mit OpenJUMP konfigurieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jens Fitzke (lat/lon GmbH)

Geodaten als Web Map, Web Feature oder Web Coverage Service zu publizieren, erfordert häufig die Kenntnis der Konfiguration der jeweiligen Serveranwendungen. Mit dem neuen deegree Konfigurationstool auf der Basis von OpenJUMP wird die Konfiguration von deegree Web Services nahtlos in die graphische Benutzeroberfläche eingebunden. Über die Funktionen von OpenJUMP können Shapefiles als thematische Karten gestaltet und per Knopfdruck direkt über einen Web Map Dienst publiziert werden. Bereits bestehende Layer und ihre Zeichenvorschriften können jederzeit wieder vom Service heruntergeladen und bearbeitet werden. Weiterhin können auch bereits bestehende Geodaten aus PostGIS oder Oracle Datenbanken über das Konfigurationstool per Mausklick angebunden werden. Für den Einzelplatzbetrieb oder eine abteilungsübergreifende Nutzung ist das neue OpenJUMP PlugIn ebenso gerüstet.

GIS mit Ruby on Rails[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pirmin Kalberer (Sourcepole AG)

Ruby on Rails ist ein quelloffenes Web-Framework, welches innert kurzer Zeit eine grosse Verbreitung in der Entwicklung von Web 2.0 Anwendungen fand. Es basiert auf dem Prinzip Don't Repeat Yourself und stellt Programmierkonventionen über die Anwendungskonfiguration. Rails folgt der Model View Controller-Architektur (MVC) und besteht aus fünf Modulen:

  • Active Record: Persistenz-Framework
  • Action Pack: Request-Behandlung (Controller) und Response-Ausgabe (View)
  • Active Support: Ruby-Erweiterungen von Rails
  • Action Mailer: E-Mail-Versand und -Empfang
  • Action Resource: Web-Service-Programmierung mit Unterstützung für XML-RPC

und REST

Für die Entwicklung von Web-GIS Applikationen sind diverse Plugins verfügbar:

  • GeoKit: Geokodierung und Distanzberechnungen
  • Graticule und acts_as_geocodable: Geokodierung
  • GeoRuby: Adapter für PostGIS und MySQL
  • YM4R: Rails-Wrapper für Google-Maps und Yahoo!-Maps API
  • GDAL/OGR Ruby bindings

Dieser Vortrag gibt einen kurzen Überblick über das Ruby on Rails Framework und stellt die verfügbaren GIS-Plugins vor. Abschliessend wird die Integration von Open Layers und die Implementation eines WFS-Servers mit Rails erläutert.

Ein GIS-Tool zur Unterstützung und Verkürzung der Planungsarbeiten in Bezug auf die Flugsicherheit in Österreich über Integration von PostGIS, Grass und Mapserver[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autoren: Peter Hopfgartner, Rainer Cernin, Martin Schuster, Paolo Viskanic; vorgetragen von Peter Hopfgartner peter.hopfgartner at r3-gis.com

Die Kontrollstelle der zivilen Luftfahrt Österreichs (Austro Control) befasst sich mit der Planung und Errichtung eines Positionierungssystems für Flugzeuge aus einem Netz von Bodenstationen. In dieser Planungsphase wird ein GIS-Tool verwendet. Das erste Positionierungssystem im gebirgigen Raum wurde bereits im Inntal (Flughafen Innsbruck) errichtet. Die Position der Flugzeuge wird mit einem Multilaterationsverfahren bestimmt.

Die Signale der Sender werden von einem auf dem Flugzeug angebrachten Transponder empfangen und mit oder ohne zusätzliche Information an die Bodenstation zurückgesendet. Diese werten die Signale ähnlich einem GPS mit einem räumlichen Rückwärtsschnitt aus. Für die Lage reicht die Sichtbarkeit zu 3 Stationen. Wenn zusätzlich die Höhe errechnet werden soll muss das Signal des Flugzeuges von 4 Stationen empfangen werden. Deshalb ist eine genaue Analyse der Sichtbarkeit von Stationen aus verschiedenen Flughöhen Voraussetzung um ein optimales Multilaterationssystem zu errichten. Die Simulation des Ausfalls einer oder mehrerer Station ist eine wichtige Komponente der Planung. Für die Position der als Flugpunkte simulierten Flugzeuge kann die Genauigkeit mittels DOP (Dilution of Precision) errechnet werden.

R3 GIS hat für die Austro Control GmbH eine Software entwickelt, um die Position der Sender zu simulieren und die Sichtbarkeit auf Flugpunkte in verschiedene Höhenschichten zu berechnen. Die Software basiert auf einer PostGIS Datenbank, dem UNM Mapserver und Grass. So lassen sich die Analysen über ein WebGIS durchführen, was sonst nur Desktop Anwendungen erlauben würden. Zusätzlich zur Sichtbarkeit werden auch über ein von der TU Wien erstelltes Programm die Genauigkeit der Positionsbestimmung, sowie andere Parameter errechnet. Nach einer Testphase in Tirol wird das Programm Mlatsim jetzt österreichweit eingesetzt.

Virtuelle Kontrollzentren im brasilianischen Gesundheitswesen: Geo-Internet-Portale zur Erfassung, Kommunikation, Organisation und Verwaltung in den brasilianischen Bundesländern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dr.-Ing. Werner Leyh (Gesundheitsministerium Brasilien)

1994 gründete das brasilianische Gesundheitsministerium (MS) eine Arbeitsgruppe um signifikante Indikatoren und Informationen des Gesundheitswesen (SUS) in in einem Kontrollzentrum zu konzentrieren und sie in einem Raum in Form von Tafeln, Tabellen und Grafiken öffentlich zugänglich zu machen.

Dieses Kontrollzentrum (sala de situação) beherbergt einen kontinuierlichen Prozess mit vier Aktivitäten:

  1. Erfassung, Aufbereitung und Verarbeitung von Rohdaten zur Ermittlung relevanter Indikatoren;
  2. Analyse und Vergleich von Daten;
  3. Auswertung von Problemen, Interventionen und Fällen von Entscheidungen und
  4. Verbreitung der Informationen zu Ihrer Nutzung im Gesundheitswesen und als Instrument sozialer

Kontrolle.

Ziele und Funktionen dieses Kontrollzentrums lassen sich heute vorteilhaft „virtuell“ als Internetbasierte Mapping- und Kommunikationssysteme realisieren. In Zusammenarbeit mit dem Bundesgesundheitsministerium (MS) wurden solche Portale von den Landesregierungen von Rio Grande de Norte (RN) und Ceara (CE)implementiert:

http://www.saude.rn.gov.br/

http://www.saude.ce.gov.br/

Das System wurde vollständig in freier Software erstellt, was seine Überführung auf andere Staaten und Verwaltungseinheiten erleichtert.

Diese Portale zielen auf 3 Aufgabenbereiche: Information, Kommunikation und Integration. Für die Kommunikation und die Integration der Benutzer wird die Plattform „Egroupware“ (EGW) eingesetzt, welche, neben der Integration aller üblichen digitalen Kommunikationwerkzeuge, über eine detaillierte Verwaltung von Benutzern und Benutzergruppen verfügt.

Für die Verwaltung der Benutzeroberfläche des Portals wird das EGW-Contentmanagementsystem verwendet. Integriert mit den Webmapping-Funktionalitäten erhält man ein Geo-Portal das sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet: Integration der Informationssysteme, Integration räumlich entfernter Benutzer, Erfassung entfernter Daten, interaktiver Zugang sowie eine verteilte Architektur welche die Integration der verschiedenen föderativen Kompetenzbereiche des brasilianischen Gesundheitswesen (SUS) erleichtert.

Die Anwendung der OGC-Standards unterstützt den Aufbau eines verteilten Informationssystems und somit die Regionalisierungsbestrebungen im öffentlichen Gesundheitswesen SUS: Jede Verwaltungseinheit ist für ihre eigenen Daten verantwortlich und stellt sie den Partnern zur Verfügung.

Die wichtigsten Anwendungsbereiche der Geo-Funktionalitäten sind:

  1. Informationsverbreitung: Informationen über das Gesundheitswesen in Form von thematischen Karten öffentlich zugänglich machen.
  2. Information - Erfassung: Ausbrüche von Krankheit georeferenziert registrieren.
  3. Raumplanung und Regionalverwaltung: Definition der Zuständigkeitsgebiete der Arbeitseinheiten des Familien - Gesundheitswesens (Saude da Familia).

Die Organisation der Daten ist ebenfalls modular: Sie kann mit einem Schrank (postgresql) mit thematischen Schubladen (schemas) verglichen werden. Dies erleichtert sowohl ihre Wartung als auch Ihre Verknüpfung.

Als Map-rendering-engine wird der UMN-Mapserver eingesetzt. Die Benutzer kontrolieren seinen Einsatz, je nach ihrem jeweiligen Anwendungsprofil, mittels verschiedenen Klienten : Pmapper (allgemeine Verbreitung geografischer Daten, Cartoweb (Edition von Katastern), Mapbender (Verwaltung räumlich getrennter Einheiten auf OGC-Basis).

Fahrradrouting-Anwendung des Referats für Gesundheit und Umwelt, Landeshauptstadt München[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Qual (Stadt München - Referat für Gesunheit und Umwelt)

Im Rahmen des Forschungsprojekts MOBINET hat das Referat für Gesundheit und Umwelt mit Unterstützung des Bündnisses für Ökologie eine Internet-Routinganwendung für Radfahrer in München entwickelt.

Ähnlich dem Routing für Autofahrer kann sich nun auch der Radfahrer eine fahrradfreundliche Verbindung zwischen verschiedenen Punkten innerhalb Münchens ermitteln lassen, wobei Radwege und sonstige verkehrsberuhigte Straßen als Präferenzen in die Routenberechnung einbezogen werden können. Die Routingempfehlung wird sowohl als Karte als auch als detaillierte Routenbeschreibung in Form einer Liste ausgegeben. Das Programm beruht auf Freier Software, die im Rahmen eines Werkvertrages weiterentwickelt wurde. Für die Darstellung der vorgeschlagenen Fahrradroute wird der UMN MapServer verwendet.

Die seit 2003 bestehende Routinganwendung wurde im vergangenen Jahr stark überarbeitet; neu ist die auf OpenLayers basierende benutzerfreundliche Oberfläche, die eine einfache Navigation innerhalb der Karte à la Google Maps erlaubt. Tile-caching unter Verwendung von ka-map! reduziert die Ladezeit um die Hälfte. Darüber hinaus ist die Adress-Suche mit einer Autocomplete-Funktion versehen worden, um die Bedienung des Routings weiter zu erleichtern.

Aktuell wird nur noch für die Pflege des Radwegenetzes ein proprietäres GIS eingesetzt; es ist jedoch geplant, noch in diesem Jahr auf ein Open Source-Werkzeug – das Programm gvSIG – umzustellen.

Fahrradrouting im Internet: http://www.muenchen.de/fahrrad Münchner Radlrouting

Geodatenvisualisierung und -erfassung mit dem mobilen OKGIS-Viewer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prof. Dr. Jürgen Weitkämper (FH Oldenburg)

Im Rahmen des durch das BMBF geförderten Projektes OKGIS – Offenes Katastrophenmanagement mit freiem GIS wird an der FH-Oldenburg ein mobiler Geodatenviewer für Windows CE basierte Endgeräte ( PocketPC 2002, Windows Mobile, ...) entwickelt (http://www.okgis.de). Der Viewer kann unabhängig von der in OKGIS entwickelten Infrastruktur stand alone eingesetzt werden.

In diesem Vortrag werden die Möglichkeiten und Grenzen der Software vorgestellt und die Konfiguration erläutert: Der Viewer unterstützt die skalierungsabhängige Darstellung von Geodaten (Raster und SVG) und das ausschnittsabhängige Nachladen von Kacheln. Verschiedene OGC Dienste können direkt angesprochen werden: WMS, Routing, Geocoder. Darüber hinaus können Layer mit Sachdaten assoziiert werden, die in einer SQLite-Datenbank auf dem Endgerät verwaltet werden. Sachdatenmanipulation wird über eingebaute Standarddialoge oder durch lokale HTML Seiten ermöglicht. Änderungen an den Sachdaten werden protokolliert, um einen späteren Synchronisationsvorgang zu unterstützen. Ferner werden elementare Geo-Eingabeoperationen unterstützt. So können POIs platziert und Ausgangswege für Routenberechnungen definiert werden. GPS Sensoren können über die serielle Schnittstelle angesprochen werden. Die grafische Oberfläche - Menüs und Werkzeugleisten - wird durch eine xml-Datei konfiguriert. Die Funktionalität kann durch Plugins (in C++ entwickelt) erweitert werden. Eine auf dem OKGIS-Viewer basierende Anwendung wird im Naturpark-Scout eingesetzt, der im Vortrag Von der Webapplikation in die Hosentasche - Routenplanung für Wanderer und Mountainbiker von Ch. Lindenbeck und M. Schulz auf dieser Tagung vorgestellt wird.

Von der Webapplikation in die Hosentasche - Routenplanung für Wanderer und Mountainbiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Schulz und Dr. Christof Lindenbeck (in medias res GmbH)

Mit dem Naturpark-Scout können Wanderungen und Mountainbiketouren geplant werden. Am Beispiel des Pilotprojektes Bad Wildbad im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord wird das Konzept vorgestellt. Auf Wanderkarten werden Wegenetze für Wanderer und Mountainbiker zur Verfügung gestellt, deren Wegebeschaffenheit attributiert ist. Strukturierte POIs (points of interest) bieten Informationen zur Umgebung. Tourenvorschläge mit Beschreibungen sind hinterlegt. Auf den Wegenetzen können Routen berechnet werden, deren Verlauf auch in Höhenprofilen dargestellt wird. Die Routen können in verschiedenen Formaten exportiert werden: Zur Visualisierung in Google Earth in Form von KML-Dateien, für Navigationsgeräte als GPX-Dateien und zur Verwendung im OKGIS-Viewer als XML/SVG/HTML-Datenstruktur welche auch die Wanderkarten in mehreren LODs (levels of detail) enthält.

Im Getriebe des Naturpark-Scouts arbeiten Komponenten wie der Mapbender, der UMN-Mapserver, die PostgreSQL/PostGIS-Kombination und der Webapplikationsserver Zope zusammen. Schwerpunkte der Erläuterung bilden das Routing und der Export für den OKGIS-Viewer, der im Vortrag „Geodatenvisualisierung und -erfassung mit dem mobilen OKGIS-Viewer“ vorgestellt wird.

gvSIG mobile an open source GIS/SDI client[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amelia del Rey Pérez

gvSIG Mobile is a new product aimed at being the first open-source mobile GIS multiplatform client. gvSIG Mobile inheritates all th technology and experience of gvSIG desktop, redefining its design towards a Wide range of mobile devices.

gvSIG focuses on different kinds of users

  • Traditional GIS clients on mobile devices
  • On-site data editors
  • GPS navigation users

gvSIG Mobile allows to work on PDAs (and soon with other devices) with vector data sources (shapefile, GPX), raster (ECW, PNG, …), as well as with OGC remote data sources (WMS).

It offers a cool optimized user interface, with a full-fledged set of display tools (zooms, pans, …), GPS capabilities and a powerful layer management and project settings system.

It has also a full tool set (alphanumeric searching, measurements, selections, …).

gvSIG Mobile GPS features allow it to connect to internal or external GPS receivers for obtaining GPS position, displaying it on screen or centering on view, saving tracklogs (GPX, CSV), displaying satellite constellation and signal parameters information, performing filters and averaging positions, storing waypoints, etc.

In order to make easier the management of geographic information, a new gvSIG extension has been created, which allows the user to extract cartography from any gvSIG data source in an easy and customizable way, sending it automatically to mobile devices.

gvSIG Mobile has ahead more than one year of work, for adding capabilities such as data edition, new vector and raster data sources, geodatabase support (PostGIS, Oracle, mySQL), new OGC protocols (WFS, WFS-T, …) custom data forms, geosynchronization, GPS navigation (no routing in a vehicle style), OpenStreetMaps integration, etc.

gvSIG Mobile has been developed by Prodevelop and the Robotics Institute at University of Valencia.

Einführung in Freie DesktopGIS[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stephan Holl (Intevation GmbH)

Desktop GIS sind Geographische Informationssysteme, mit denen man komplexe geograhpische Fragestellungen analysieren, beantworten und visualisieren kann.

Freie Desktop-GIS sind mittlerweile für komplexe Fragestellungen eine ernstzunehmende Alternative zu proprietärer Desktop-GIS-Software. Je nach Anwendungsfall stehen diverse Desktop-GIS zur Verfügung. Dieser Vortrag wird einige ausgewählte aktuelle Freie Desktop-GIS vorstellen und ihre Funktionen und Anwendungsbereiche vergleichen. Neben dem Funktionsumfang werden weitere Faktoren wie Community, Entwicklungsaktivität, Lizenzen und Zielrichtung der Werkzeuge beleuchtet.

Ziel soll es sein, einen transparenten und informativen Überblick über die verfügbaren Freien Desktop-GI-System zu bekommen. Entscheider und interessierte Personen werden gleichermaßen angesprochen, auf Basis des Vortrages in die persönliche Evaluation der Produkte einzusteigen.

Folien zum Vortrag: Fossgis2008-DesktopGIS-holl.pdf

gvSIG, ein Desktop GIS für Verwaltungen, IT-Firmen und Universitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

José Canalejo

Das Projekt gvSIG basiert auf drei wichtige Säulen, welche die Verwaltung, Universitäten und IT-Firmen darstellen, sowie einer wachsenden Anwendergemeinde. In dem Vortrag wird mit Referenzen aus den drei oben genannten Anwendungsbereichen erläutert, wie gvSIG in der Praxis umgesetzt wurde. Schwerpunkt des Vortrages sind Anwendungsbeispiele aus Verwaltung und Universitäten, da hier mehrere neue Features erschienen sind. Durch diese Aktivitäten verbessert sich die Software ständig und neue Funktionen werden implementiert. Einige Universitäten setzen gvSIG im Ausbildungsprogramm ein und GIS wird mit Open Source Software geschult. Die aktuelle Entwicklung von gvSIG wird anhand dieser Beispiele präsentiert. Eine kurze Übersicht über das gesamte Programm begleitet den Vortrag in der Einführung.

QGIS als Desktopgis in der öffentlichen Verwaltung - Möglichkeit und Grenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Horst Düster (Kanton Solothurn)

Mit der Migration von Windows nach Linux als zentrales Betriebssystem der Verwaltung des Kantons Solothurn musste auch ein unter Linux lauffähiges Desktop GIS evaluiert werden.

Das zukünftige System musste in der Lage sein, die bestehenden ArcView Installationen abzulösen. Die Anforderungen wurden definiert mit:

  • Datenerfassung
  • GIS-Analysen der Daten
  • Kartographische Präsentation der gewonnenen Informationen
  • Aktive Community
  • Gute Dokumentation auf Deutsch
  • Erweiterbarkeit über eine Scriptsprache
  • kein Java wg. Server-Betrieb, Performance und Ressourcen-Hunger
  • Support in der Nähe
  • Stabilität

Die Wahl fiel auf QGIS, da es die Obigen Anforderungen bereits heute weitgehend erfüllen kann.

Möglichkeiten:

  • Umfangreiche Editierfunktionen
  • Python Geoprocessing Plugin für Adhoc Vector-Analysen
  • GRASS Einbindung

Grenzen: Zwar aktive aber über die ganze Welt verteilte kleine Entwicklergemeinde - Mit Verbreitung und Nutzung von QGIS steigt das Bedürfnis nach speziellen Anwendungen und damit kann die lokale Entwicklergemeischaft vergrössert werden.

Kartographische Darstellung der gewonnenen Informationen ist vorhanden, aber rudimentär. - Mit dem Projekt Advanced Print Composer sollen die wichtigsten Defizite behoben werden. Z.Zt. realisieren der Kanton Solothurn und die Stadt Uster/Schweiz gemeinsam mit Marco Hugentobler eine erste Version des Advanced Print Composers.

Fazit: Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig und die Grenzen sind mit einer aktiven Community zu überwinden. Wer macht mit?

EcoGIS: eine Mapserver Anwendung über Energiethemen für öffentliche Verwaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paolo Viskanic (R3-GIS) peter.hopfgartner at r3-gis.com

Energiethemen werden in Europa immer aktueller. Die Vorgaben des Kyoto Protokolls und die ständig steigenden Energiepreise führen dazu dass sich jeder, aber in erster Linie die öffentlichen Verwaltungen, den eigenen Energiebedarf genau analysiert und Einsparungsmaßnahmen planen.

R3 GIS hat eine auf UMN Mapserver und Postgis basierte WebGIS Plattform entwickelt, auf der Energiedaten der öffentlichen Verwaltungen erfasst und nach verschiedenen Kriterien analysiert und dargestellt werden. In einigen Fällen, wo auch Daten über die Dächer verfügbar sind, wird auch die einstrahlende Sonnenenergie auf jeder Dachfläche berechnet.

EcoGIS ist derzeit in Italien in einigen südtiroler Gemeinden und in über 400 Gemeinden der Regionen Lombardei und Piemont im Einsatz. Ziel ist es eine mittelfristige Überwachung der Energiekosten zu erhalten und das Bewusstsein der Verwalter über Energiethemen zu erhöhen. Die Daten dienen außerdem als Entscheidungshilfe bei Investitionen für Energieeinsparung, bzw. für den Einsatz erneuerbarer Energien.

GDI als Massenanwendung: Der Tourenplaner des Landes Rheinland-Pfalz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olaf Knopp (WhereGroup GmbH Co. KG)

Die Qualität touristischer Dienstleistungen und Informations-Angebote wird zunehmend zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Bereits heute werden nach Aussage der Marktstudie „Web-Tourismus 2007. Erfolg im Tourismus durch das Internet1“ mehr als ein Drittel der Gesamtbranchenumsätze durch web-basierte Lösungen generiert, für das Jahr 2010 wird dieser Anteil bereits auf die Hälfte geschätzt. Ein durchdachtes, aktuelles und zielgruppenorientiertes Webangebot ist daher gerade im stark umworbenen Markt des Inlands-Tourismus ein maßgebliches Instrument, um Marktanteile halten und ausbauen zu können.

Das Land Rheinland-Pfalz hat daher einen Tourenplaner für die Bereiche Wandern und Radwandern entwickeln lassen, der auf den vorhandenen Geobasisdaten des Landes aufbaut und die touristischen Routen mittels einer standardisierten Geodateninfrastruktur bereitstellt. Das System, das nahezu vollständig auf Open-Source-Software basiert, stellt Routingfunktionen bereit, GPS-Downloads der Touren, eine Schnittstelle zur Visualisierung der Touren in Google Earth, sowie 3D-Höhenflüge ausgewählter Touren. Beschreibungen der Touren mit Höhenprofilen und Angaben zur Streckenführung, Wegbelägen und weiteren touristischen Informationen sind ebenfalls enthalten.

Hier ist ein Paradebeispiel für eine wirkliche Massenanwendung von geographischen Infrastrukturen entstanden. Das System baut auf den bekannten Standards des OGC bzw. der ISO auf und nutzt alle diesbezüglichen Entwicklungen der letzten Jahre. Die Daten werden von verschiedenen Servern im Hintergrund bereitgestellt, übereinandergelagert und in einer intuitiv bedienbaren Oberfläche zusammengestellt. Neben den bekannten Web Map- und Web Feature Services kommt als Routing-Dienst auch der Location Service (OpenLS) des OGC in der Version 1.1 zum Einsatz.

GisInfoService.de - ein Umweltinformationsportal für die Rohstoffwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jitka Kadlcakova, ISTE

GisInfoService.de ist die Umsetzung des Leitprojektes IX „Rohstoffe der Kommission für Geoinformationswirtschaft des Bundeswirtschaftsministeriums (www.geoinformationswirtschaft.de). Das Ministerium fördert den Aufbau der Geodateninfrastruktur in Deutschland (www.gdi-de.de) und unterstützt so die Wirtschaft bei der Nutzung von Geodaten. Der Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (iste) hat die auf OGC (Open Geospatial Consortium) Standards aufbauende und web-basierte GIS-Anwendung seinen Mitgliedern zur Verfügung gestellt und betrat als erster Steine- und Erdenverband in Deutschland dieses Neuland. Die Anwendung basiert zu 100% auf Open Source Softwarekomponenten. Die beiden Bundesspitzenverbände der Rohstoffindustrie, der Bundesverband Baustoffe, Steine und Erden e.V. (BBS), Berlin, sowie die Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V. (VRB), Berlin, empfehlen ihren Mitgliedsunternehmen und -verbänden seit Oktober 2006 die bundesweite Einführung von GisInfoService.

OpenLayers - oder: das 'Kartendingsbums' für jede Webseite[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

T. Adams und M. Jansen (terrestris GmbH Co. KG)

Die Verbreitung interaktiver Karten im Internet hat in Zeiten von GoogleMaps, MS VirtualEarth, Map24 oder auch Yahoo Maps enorm zugenommen. Teilweise offene API's und Lizenzmodelle ermöglichen leicht das Einbinden von Karten und Kartenfunktionen in Internetauftritte.

Noch mehr Spaß macht's mit einem leicht handhabbarem, aber auch erweiterbarem Kartenclient. OpenLayers ist ein solcher Client, denn OpenLayers bietet neben Schnittstellen zu gängigen Standard-Formaten wie WMS, WFS, GML auch solche zu KML, GoogleMaps, Yahoo Maps, MS VE u.v.m.

Die reine JavaScript-Architektur erlaubt eine leichte, framefreie Integration in jede Internetseite, ohne daß erst eine Server-Architketur aufgebaut werden muß. Zudem begeistert die klare Objektstruktur und sehr dynamische Weiterentwicklung von OpenLayers.

Der Vortrag stellt das OSGeo-Projekt OpenLayers vor und erläutert an wenigen einfachen und vor allem live präsentierten Beispielen wie einfach OpenLayers zu handhaben ist.

OpenLayers - Neue Features im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emanuel Schütze (Intevation GmbH)

OpenLayers ist eine reine JavaScript-API, mit der sich leicht dynamische Kartenanwendungen in eigene Webseiten integrieren lassen. Dabei wird das volle Potenzial von OpenLayers nur selten ausgeschöpft.

Das OpenLayers-Projekt besitzt eine der aktivsten Communities unter den Freien Web-Mapping-Anwendungen. Dementsprechend zahlreich sind die neu erscheinenden Features für OpenLayers.

Dieser Vortrag knüpft an den OpenLayers-Einführungsvortrag von Till Adams an (OpenLayers – oder: das ’Kartendingsbums’ für jede Webseite). Anhand ausgewählter Beispieldemos wird aufgezeigt, was über die einfachen Zooming- und Panningfunktionen hinaus derzeit mit OpenLayers möglich ist: Tiling, animated zooming, WFS-T, Nutzung von TileCache und Unit-Tests sind nur einige Punkte die im Vortrag angesprochen werden.

Ein Ausblick auf zukünftige Features in OpenLayers wird anhand des aktuellen Entwicklungsstands erläutert und mit Live-Beispielen demonstriert.

Vortragsfolien

Die Geoportal Software Mapbender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christoph Baudson und Astrid Emde (WhereGroup GmbH Co. KG)

Die Mapbender Geoportal Software beinhaltet Oberflächen für die Anzeige, Navigation und Abfrage von OGC standardisierten Diensten, Daten und Formaten (z.B. WMS, WFS-T, GML). Zusätzlich stehen in der Administration Module und Oberflächen für die Verwaltung der standardisierten Dienste, Benutzer, Benutzergruppen und Berechtigungen zur Verfügung.

Dieser Vortrag soll einen Überblick über die Software Mapbender geben und die Möglichkeiten die Mapbender bietet aufzeigen.

Administrationsdatenbank

Die Mapbender-Administrationsdatenbank ermöglicht eine exakte benutzer- und projektspezifische Zuordnung von Kartenwerken und Funktionen. Die Protokollierung aller Aktionen, Abfragen und der Navigation gibt Aufschluss über das Nutzerverhalten, kann zur Dokumentation von Zugriffen und für Abrechnungsmodule genutzt werden.

Interoperabilität und Kompatibilität

Die Software ist kompatibel mit Kartendiensten und Datendiensten, die entsprechende OGC-Schnittstellenspezifikationen implementieren und kann deshalb als Rahmen für eine breite Palette von GIS- und GDI-Softwareprodukten unterschiedlicher Hersteller genutzt werden. Die Palette der unterstützten Software kann bei Bedarf erweitert werden und ermöglicht es, auch herstellerspezifische Besonderheiten zu berücksichtigen. Mapbender läßt sich leicht in bestehende Architekturen und in Web Sites integrieren.

Einsatzgebiete

Mapbender bietet sich als web-basierte Anwendungsschicht für eine Vielzahl von Aufgabenbereiche an, dazu zählen unter anderem:

  • Web-GIS Client (OGC WMS, WFS, Catalog Service Client)
  • Geo-CMS (Content Management System)
  • Web-basierte Digitaliseroberfläche (OGC WSF-T Client)
  • Metainformationssystem (ISO 19-einhundert Serie)
  • Katalogsystem (ISO 19119 Service Metadaten)
  • Securitymanagement (Authentifikation, Autorisation)
  • Abrechnungssystem (Zugriffsprotokolierung)
Neuerungen im Mapbender 2.5

GAV-Posterwettbewerb 2007 - Vorstellung der Siegerprojekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die GRASS-Anwender-Vereinigung e.V. hat im Jahr 2007 einen Posterwettbewerb mit dem Thema „Einsatz des Freien GIS GRASS“ gestarted. Bei der vereinsinternen Bewertung der bis Oktober des letzten Jahres eingesandten Beiträge wurden 2 Sieger ausgewählt, die gemeinsam im Rahmen des Vortrags von den Postern und den dahinter stehenden Projekten berichten werden.

Beitrag 1: „GRASS GIS: Anspruch und Wirklichkeit in der Lehre Ein Plädoyer für den Einsatz freier Geoinformationssysteme“ referiert von Christian Butzeck (Universität Potsdam, Abteilung Geoinformatik) in Vertretung für Rita Engemaier und Harald Schernthanner

Universitäre Lehre in raumbezogenen Fachdisziplinen (Geo-, Regional- und allgemein Raumwissenschaften) bedarf für Lehrende wie Studierende gleichermaßen uneingeschränkt zugänglicher und nutzbarer Geoinformationssysteme (GIS). Damit können Geodaten und Geoinformationen, die idealerweise ebenso frei zugänglich sind, verarbeitet, analysiert und präsentiert werden. Freie (Open Source) GIS wie u.a. GRASS- Quantum GIS, SAGA oder OpenJUMP bieten immer bessere Möglichkeiten von teuren, proprietären GIS-Systemen unabhängig zu werden sowie GI-Methodenkompetenz und übertragbare Anwendungskenntnisse zu erwerben und zu schulen. Aufgrund der kostenfreien Nutzung freier GI-Systeme (GNU General Public License) können Lehrende wie Studierende zeit- und ortsungebunden Übungs-, Studien- und Abschlussprojekte bearbeiten. Bei der Bearbeitung raumbezogener Aufgabenstellungen werden sie nicht durch erschwerende Nutzungseinschränkungen (kostenpflichtige Registrierung und Lizenzverwaltung, zeitlich begrenzte Demoversionen) behindert. Im Rahmen der auf der FOSSGIS 2008 vorgestellten Beiträge (Poster und Präsentation) sollen einerseits Erfahrungen in der Ausbildung Studierender mit freier GI-Software an der Universität Potsdam dargestellt werden. Während der Lehrtätigkeit, vor allem im Vergleich zu proprietären Konkurrenzprodukten, sind andererseits auch Vor- und Nachteile bei der Vermittlung von GI-Sach- und Methodenkompetenz deutlich geworden. Beides wird in Poster und Präsentation vorgestellt und soll anschließend in einem offenen Erfahrungsaustausch diskutiert werden.

Beitrag 2: „Bestimmung des gelösten Stoffinventars einer LHKWFahne im Grundwasser mit Open Source GIS“ von Kringel, Robert, Bundesanstalt f. Geowissenschaften u. Rohstoffe (BGR)1), Hannover, Bahr, Andreas1), Mautalen, Claire1), Frankreich, Jobard, Adrien1), Frankreich, Vidal, Angelika1), Wehner, Herrmann1), Flohr, Fred1) , Glatte, Wolfgang1), Fischer, Kerstin, Landesamt f. Bergbau, Energie und Geologie (LBEG)2), Hannover, Hoffman, Sven2)

Im Rahmen des BMBFVerbundvorhabens KORA wurde am TV3Standort Hannover ein Monitoring einer LHKWKontamination im Grundwasser durchgeführt. Das Monitoring dient der dreidimensionalen Beschreibung der Kontaminationssituation, der natürlichen Abbauverhältnisse und der Erfassung von Veränderungen und Varibilität im Beobachtungszeitraum. Ziel ist es, Anfangsbedingungen für ein numerisches Stofftransportund Reaktionsmodell zu liefern, mit dem die Prognose durchgeführt wird (Projektpartner MP und CAU). Dabei ist vor allem die Frage nach der räumlichen Verteilung und der Art und Ausprägung der Reaktionszonen im Grundwasserleiter wichtig. Zum Anderen ist eine Bilanzierung der gelösten, und die Abschätzung der sorbierten Schadstoffinventare erforderlich. Die Kenntnis der Verfügbarkeit relevanter Elektronendonatoren und Akzeptoren (Projektpartner LaborWienberg) ist wichtig für die Abschätzung der natürlichen Schadstoffrückhalt und abbauprozesse (NA). 112 geprüfte GWM mit Messstellenpass standen für die Grundwasserbeprobung nach DIN in 3 Beprobungskampagnen von 2004 bis 2006 zur Verfügung. Vor allem Chlorethene (hier: cDCE, und VC) wurden mit GCFID/ ECD detektiert. Stammdaten der Messstellen sowie die Proben, Ergebnis und Verfahrensdaten wurden mit der ClientServer SQL Grundwasserdatenbank Aqua zur Auswertung bereitgestellt.

Nach der vorgeschalteten Auswertung unter Nutzung deskriptiver Statistik, Zeitreihen, Kreuzkorrelationen sowie der Erstellung tiefenklassenbezogener thematischer Karten und 2D Interpolationen, wurde mit den VoxelModulen des Open Source GIS GRASS (Version 6.3 cvs, http://www.grass.itc.it) eine dreidimensionale Interpolation der Punktwolke vorgenommen. Mit dem regularized spline tensionAlgorithmus wird aus den Punktdaten eine kontinuierliche 3DVerteilung errechnet.

Das Ergebnis wird unter Nutzung neuer GRASSModule mit physikalischen Grenzen (z.b. Stauerbasis) verschnitten und kann mit dem Open Source 3DViewer Paraview (http://www.paraview.org) flexibel zusammen mit anderen Geodaten visualisiert werden (Abb. unten). Die numerische, verteilungsbasierte Auswertung des 3DErgebnisrasters ermöglicht die Abschätzung der gelösten Schadstoffinventare auf Grundlage der x,y,zKonzentrationsdaten. Die Menge des gelösten Metaboliten cDCE liegt hier unter 3 t. Eine Verrechnung mehrerer thematischer 3DRaster gleicher Topologie ermöglicht bespielsweise die Errechnung sorbierter Schadstoffanteile.

MapGuide Open Source - Digitaler Gewerbeflächenatlas des Landes Berlin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michaela Schneeberger (Autodesk GmbH)

Im Web Mapping sind rasche Weiterentwicklung, flexible Entwicklungswerkzeuge und niedrige Kosten entscheidende Kriterien. MapGuide Open Source (http://mapguide.osgeo.org) erfüllt nicht nur diese Anforderungen: Die umfassende Funktionalität für die Entwicklung und Veröffentlichung webbasierter GIS-Anwendungen sowie den Austausch von Planungs- und Geodaten sorgt für schnellere und fundiertere Entscheidungsprozesse.

Dies waren unteranderem Gründe, warum sich die „Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen Berlin“ der Stadt Berlin dazu entschieden hat MapGuide Open Source als Plattform für ihren digitaler Gewerbeflächenatlas zu verwenden. Die Aufgabenstellung bestand darin, zur Recherche von Gewerbegrundstücken und Gewerbestandorten im Land Berlin, dem Nutzer eine leistungsstarke Lösung zur Verfügung zu stellen. Mit dem nun realisierten Gewerbeflächenatlas können sich die Nutzer direkt aus der Karte oder über eine Abfragemaske die entsprechende Gewerbegrundstücke und -standorte heraussuchen und alle verfügbaren Informationen zu diesen Flächen abfragen. Ziel des digitalen Gewerbeflächenatlasses ist es, interessierten Investoren innerhalb kürzester Zeit qualifiziert Auskunft über geeignete Gewerbeflächen geben zu können.

Aufbaubr Topographische und thematische Karten

  • TK 50, KVB10 oder KVB5
  • Luftbilder
  • Ca. 180 thematische Karten über WMS der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Zeichnerische Darstellungen (Vektordaten)

  • Flächen des Entwicklungskonzeptes produktionsgeprägter Bereich (EPB-Flächen)
  • Bezirks- und Ortsteilgrenzen
  • Schulstandorte
  • ÖPNV
  • Bodenrichtwerte
  • Baumärkte, Immobilien, Musikwirtschaft, Wassertourismus, Zentren-/Telekommunikationsatlas

Datenquellen

  • Daten über Branchen und Beschäftigte (Statistisches Landesamt)
  • Planungsrecht (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung)
  • Realnutzung
  • Erreichbarkeit
  • Lage und Erschließung
  • Fotos

Möglich wird die Einbindung der unterschiedlichen Daten für dieses Projekt durch die Datenzugriffstechnologie „Feature Data Objects (FDO)“.

FDO ist, wie auch MapGuide, ein Open Source Project und soll einen offenen Datenaustausch zwischen verschiedenen GIS-Systemen gewährleisten.

Unterstützt werden verschiedenste Datenquellen, wie Datenbanken, Rasterdaten, Dateiformate und WebServices, die zusammen in einer Karte dargestellt werden können.

Die Kombination der Open Source Web Mapping Technologie MapGuide Open Source mit der leistungsstarken Zugriffstechnologie FDO führten zu einer erfolgreichen Synergie für das Projekt des digitalen Gewerbeflächenatlases für das Land Berlin.

Die Open Source Geospatial Foundation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Torsten Brassat (OSGeo) torsten.brassat at osgeo.org

Die Open Source Geospatial Foundation (OSGeo) ist eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die Entwicklung, Verbreitung und den Einsatz von Open Source Software in der räumlichen Datenverarbeitung (wie z.B. GIS, WebGIS und Geodateninfrastrukturen) zu fördern und zu unterstützen. Darüber hinaus bietet die OSGeo finanzielle und rechtliche Unterstützung sowie organisatorische Unterstützung z.B. durch die Bereitstellung von Infrastruktur, Webseiten, Kommunikationsmedien an. Sie ist die Beratungsstelle für Open Source GIS Entwicklungsprojekte, so z.B. bei Lizenzierungsfragen, Steuerungsformen und Gremien.

Die Projekte der OSGeo

Als wichtiges Ziel wird die Förderung von Kooperationen mit Universitäten und Bildungs-einrichtungen angesehen, um die Nutzung von Freien/Open Source GIS-Produkten zu unterstützen. Diesbezüglich vermittelt die OSGeo Ausbildungsmaterialien und didaktische Unterstützung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Förderung der freien Verfügbarkeit von Geodaten. In OSGeo werden Softwareprojekte unterstützt, die eine gesunde, offene Steuerung haben, zukunftsfähig sind und bestehende Projekte um neue Aufgabenbereiche und Sprachen ergänzen und erweitern. Momentan sind 14 Softwareprojekte (Stand März 2008) in der OSGeo involviert: WebMapping: Mapbender, MapBuilder, MapGuide Open Source, MapServer, Open Layers Desktop GIS: GRASS GIS, OSSIM, Quantum GIS, gvSIG Geo-Bibliotheken: GDAL/OGR, GeoTools, Feature Data Objects (FDO) Metadatenkatalog: GeoNetwork open source

Die Struktur der OSGeo

Die Organisationsstruktur der OSGeo Foundation ist verteilt. Jedes Projekt organisiert sich selbst, die Beteiligung ist auf allen Ebenen möglich. Die Organisation wird formal vom Board of Directors geführt. Der größte und wichtigste Teil der OSGeo besteht aus aktiven Mitgliedern, die sich in Komitees und Arbeitsgruppen einbringen. Die Foundation ist offen und transparent organisiert, alle sind herzlich eingeladen sich zu beteiligen, machen Sie mit.

Homepage: http://www.osgeo.org/

Wiki: http://wiki.osgeo.org/wiki/Main_Page

Mailing Listen der OSGeo: http://lists.osgeo.org/mailman/listinfo

FOSS Geschäftsmodelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arnulf Christl (WhereGroup Gmbh Co. KG)

Dieser Vortrag beschreibt Geschäftsmodelle mit Open Source Software aus den Perspektiven des Dienstleisters, Entwicklers, Kunden und Nutzers. Freie Software und Open Source beschreiben Lizenzmodelle, die grundlegende Freiheiten in Bezug auf die Nutzung der Software garantieren statt sie zu verbieten. Damit stehen sie im Widerspruch zu proprietären Geschäftsmodellen, die den Zugang zu ihrer Software beschränken, um durch Einräumen von begrenzten Rechten Einnahmen zu generieren. Software unterscheidet sich von herkömmlichen materiellen Produkten durch die fehlende Körperlichkeit. Diese ermöglicht in Zusammenhang mit praktisch kostenfreier Multiplizierbarkeit ganz neue wirtschaftliche Ansätze und ermöglicht eine Vielzahl von Kooperationsformen.

Open Source ist die Basis für klare, wirtschaftlich erprobte Geschäftsbereiche. Lediglich der Verkauf von begrenzten Lizenznutzungsrechten fällt weg. Für den Mittelstand und besonders für Nischensoftware sind die Einnahmequellen aus diesen Bereiche oft gering, der Verzicht darauf wird durch die Vorteile mehr als ausgeglichen. Aus der Offenheit der Quelltexte dieser Software und der fehlenden Einschränkung der Nutzungsrechte ergeben sich eine Vielzahl von Vorteilen nicht nur für den Benutzer, sondern auch den Hersteller und Dienstleister dieser Software. Der Umstieg von einem System auf das andere ist mit Kosten verbunden, nichts ist umsonst. Dies wird jedoch durch höhere Transparenz der anfallenden Kosten, mehr Investitionssicherheit und Wirtschaftlichkeit kompensiert. Speziell benötigte Funktionalität kann in Open Source basierte Software zielgerichte und meist schneller umgesetzt werden als bei herkömmlichen Geschäftsmodellen.

Die aktuelle Entwicklung lässt vermuten, dass sich Open Source Lizenzen und die damit verbundenen Geschäftsmodelle immer weiter durchsetzen werden. Es besteht jedoch keine Eile, wer ein proprietäres System aufgebaut hat und damit alle Anforderungen erfüllt, muss nicht sofort auf eine Open Source Lösung umsteigen. Wenn es allerdings um Erweiterungen geht, können auch bestehende Infrastrukturen von den Vorteilen der Open Source Praxis profitieren, egal ob sie auf Basis proprietärer oder Open Source Systeme aufgebaut wurden.

Crowdsourcing Geodata - Erfahrungen aus 3 Jahren OpenStreetMap[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frederik Ramm (Geofabrik GmbH)

Das OpenStreetMap-Projekt sammelt seit über drei Jahren Geodaten, die von Freiwilligen erfasst werden. Ähnlich wie bei freien Enzyklopädie Wikipedia kann sich jeder beteiligen. Der Aufbau von Strukturen und die Festlegung von Prozessen werden den Teilnehmern überlassen - es gibt nur sehr wenig von oben vorgegebene Regeln.

Dieses Crowdsourcing bietet auch für andere Projekte, die in großem Stil Daten erheben müssen, ein enormes Potential. Kaum jemand wird es sich leisten können so viele Mitarbeiter bezahlen zu können. Aber auch die Crowdsourcing-Alternative ist nicht ganz kostenlos: Man muss Wege finden, mit der sehr unterschiedlichen Qualität der Ergebnisse umzugehen; wenn keine feste Struktur vorgegeben wird, ist der Verarbeitungsaufwand später eventuell höher; Edit Wars und Vandalismus können dem Projekt Schaden zufügen und müssen mit geeigneten Maßnahmen eingedämmt werden. Nicht zuletzt hat man es mit einer grossen Anzahl von Menschen zu tun, die ihre Freizeit in das Projekt investieren und die anders motiviert werden müssen als bezahlten Auftragnehmer.

Der Vortrag beleuchtet die Crowdsourcing-Aspekte bei OpenStreetMap und berichtet über positive wie negative Erfahrungen im Projekt. Er liefert Anhaltspunkte, für welche Projekte diese Art der Daten- erhebung ebenfalls geeignet sein könnte, und gibt Empfehlungen für erfolgreiches Crowdsourcing.

Open Addresses.ch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prof. Hans-Jörg Stark (Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik) hansjoerg.stark at fhnw.ch

OpenAddresses ist ein kollaboratives Opendata-Projekt. D.h. der Anwender, resp. Besucher einer Seite ist gleichzeitig auch Partizipan am Inhalt der Seite. Im Fall von OpenAddresses gilt der Grundsatz, dass jeder Web-Anwender zwar ein beschränktes aber nicht unwesentliches lokales Expertenwissen besitzt: Gewisse Orte, an denen er sich regelmässig aufhält oder die ihm aus andern Gründen vertraut sind, kennt er gut und kann sie räumlich zuordnen. Dieses verteilte Expertenwissen soll über OpenAddresses in freiwilliger Partizipation zusammengetragen werden. Die gesammelten Daten stehen allen Interessierten frei zur Verfügung. Das Projekt wurde am Institut Vermessung und Geoinformation als Weblösung konzipiert und realisiert. Über das Portal www.openaddresses.ch können Adressdaten erfasst, verändert, heruntergeladen und lizenzkostenfrei genützt werden. Hauptanwendungsgebiete sind all jene, welche als räumliche Auflösung Daten auf Adressbasis benötigen (bspw. Geomarketing-Anwendungen, microgeografische Anwendungen). OpenAdresses versteht sich als Experiment und untersucht, ob über hinreichend weite Bekanntmachung der Idee, Attraktivität der Seite und Einfachheit der Anwendung das Ziel eines vollständigen, flächendeckenden, inhaltlich korrekten georeferenzierten Adressdatensatzes, der über die web-weite Anwendergemeinschaft erhoben wurde, erreicht werden kann. Derzeit sind hauptsächlich Adressdaten in der Schweiz erfasst. Die Anwendung wird aber im Verlauf der nächsten Zeit so ausgebaut, das im gesamten Deutsch sprachigen Raum Adressen erfasst werden können. Ebenso sind die Aufsetzung eines WMS und ggf. WFS geplant um die Daten über OWS zu nützen.

WebGIS des historischen Informationssystems HGIS Germany aus OpenSource-Komponenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leonhard Dietze (Terraplan) und Prof. Dr. Alexander Zipf (Universität Bonn - Institut für Geographie)

In den vergangenen Jahren ist die Entwicklung der deutschen Staatenwelt zwischen 1820 und 1914 an der Fachhochschule Mainz und am Institut für Europäische Geschichte (IEG) Mainz jahresweise recherchiert worden, um die daraus erhaltenen Geometrie- und Sachdaten lückenlos in einem GIS zusammenzuführen. Diese Daten stehen der breiten Öffentlichkeit im Internet als kostenloses WebGIS zur Verfügung.

Dieses WebGIS System basiert auf einer Postgres/PostGIS Datenbank, dem UMN Mapserver und der Mapbender Entwicklungsumgebung. Bei der Umsetzung wurde auf die Nutzung von OGC-Standards wie SLD und WMS Wert gelegt. Durch den modularen Aufbau von Mapbender war es relativ einfach möglich, mehrere Oberflächen (GUI) basierend auf der Datenbasis eines WMS-Servers zu erstellen und zu verwalten. So gibt es online inzwischen eine deutsche und eine englische GUI sowie zusätzlich zwei interne GUI mit einer reduzierten Funktionalität, die speziell für die Anforderungen für Ausstellungsbesucher des Deutschen Historischen Museums (DHM) in Berlin erstellt worden sind.

Aufgrund der umfangreichen recherchierten Sachdaten stehen in diesem System nun vielerlei Daten zur Verfügung. Diese können von historisch interessierten Nutzern nicht nur tabellarisch, sondern auch in Form von dynamisch erstellten thematischen Karten betrachtet werden. Beispiele sind: Karten zur wirtschaftlichen Entwicklung im Recherchegebiet (Choroplethen- und Flächenpunktkarten) dynamische Zeitdifferenzenkarten, die die Gebietsveränderungen der im System verwalteten Staatsgebiete verdeutlichen.

Dieser Vortrag stellt die Version 1.1 des WebGIS mit seinen Möglichkeiten und technischen Hintergründen vor. Diese aktuelle Version ist seit dem 23.2.2008 online unter http://www.hgis-germany.de verfügbar.

Das OpenStreetMap-Projekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jochen Topf (Geofabrik GmbH)

Das OpenStreetMap-Projekt (www.openstreetmap.org) hat sich zum Ziel gesetzt, in einem Wikipedia-artigen Community-Prozess eine Karte der ganzen Welt zusammenzustellen. Basierend auf GPS-Tracks arbeiten viele Freiwillige daran, Strassen und Wege, Parks und Flüsse, Briefkästen und Tankstellen in eine zentrale Datenbank einzugeben. Aus der Datenbank heraus können dann je nach Anwendung passende Karten erstellt werden. Das Projekt entstand aus der Frustration heraus, dass viele Kartendaten überhaupt nicht oder nur für teuer Geld erhältlich sind und oftmals restriktiven Lizenzen unterliegen. Die Daten und Karten des OpenStreetMaps-Projektes sind kostenlos und unter einer offenen Creative Commons-Lizenz erhältlich.

OpenStreetMap hat im letzten Jahr erhebliche Fortschritte erzielt. Viele Städte in Deutschland und der Welt sind mehr oder weniger vollständig erfasst. Der Import der TIGER-Daten für die USA und die verstärkten Aktivitäten in Afrika und Asien haben das Projekt über seine europäischen Wurzeln hinaus erheblich vergrößert. Neue Editoren und Karten-Renderer, ein verbessertes Datenmodell und die ersten Routing-Applikationen bringen dem Projekt neue Mitarbeiter und Einsatzmöglichkeiten. Der Vortrag stellt das OpenStreetMap-Projekt vor, zeigt, wo es heute steht, und gibt ein paar Hinweise, wohin die Reise vielleicht gehen kann.

Zwischen GIS und OSM[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frank Jäger, f.jaeger at krz.de, Kommunales Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe

  • Import kommunaler Daten nach OpenStreetMap
  • Kommunaler Nutzen aus OpenStreetMap

OpenStreetMap ist ein rasant wachsender Datenbestand über Straßen und POIs auf der ganzen Welt. Zur Zeit sind die Daten noch zu unvollständig um effektiv genutzt zu werden. Im Bereich des Zweckverbandes KRZ (Lemgo, Ost-Westfalen/Lippe) wurden kommunale Straßendaten für OSM zur Verfügung gestellt, um die Karte schneller zu vervollständigen. Jetzt wird daran gearbeitet, die OSM-Daten in ein einem GIS-Umfeld nutzbar zu machen. Ein Bericht über die Erfahrungen im Zusammenspiel von GIS und dem Projekt OSM, das eigentlich kein GIS sein möchte.

Neue Entwicklungen im GeoPortal.rlp[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Armin Retterath (Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation von Rheinland Pfalz)

Der Vortrag gibt einen Überblick über die Weiterentwicklung der Anwendungen im GeoPortal.rlp des Landes Rheinland-Pfalz. Es gibt technische Neuerungen wie der generische WFS Abfrage-Editor als auch organische wie zusätzliche Inhalte und Geodaten.

Mehr als 1000 Kartenebenen werden über das GeoPortal.rlp erreicht. Diese verteilen sich auf 200 OGC WMS Dienste, die von der öffentlichen Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft und Forschung angeboten. Eine Partnerschaft ermöglichte es, dass auch Geodaten aus Ruanda über die gleiche Technologie bereitgestellt werden. Die Standard-Komponenten der Geodateninfrastruktur setzen sich aus der Datenbank PostgreSQL/PostGIS und den Diensten MapServer und GeoServer zusammen. Die Karten und Geometriedienste werden konfiguriert und durch Mapbender Anwendungen bereitgestellt. Die Benutzerverwaltung und Dienst-Metadaten werden durch Administrationsoberflächen verwaltet.

Der Standard WMS hat sich inzwischen durchgesetzt und wird erfolgreich produktiv eingesetzt. Der Standard WFS dagegen hat sich noch nicht annähernd so weit verbreitet. Die Erfahrung aus dem Betrieb von GeoPortal.rlp zeigt, dass sich die zusätzliche Abstraktionsstufe bei der Konfiguration als Hürde darstellt. Die Verwaltungskomponenten von Mapbender werden als Konfigurationswerkzeug genutzt, um Anwendungen zu implementieren, sind für spontane Abfragen jedoch nicht geeignet. Deshalb wurde ein generischer OGC WFS-Abfrage_Editor implementiert. In einer Online-Präsentation wird die Technik vorgestellt. Durch diese Entwicklung erhofft sich das Land eine Zunahme der WFS-Dienste in der Metadatenbank. Während WMS inzwischen allerorten zu finden sind, ist die Zahl der WFS-Dienste doch eher noch gering.

Das Konzept der verteilten Datenhaltung raumbezogener Informationen, bei dem die Verantwortung für die Daten an der dafür zuständigen Stelle verbleibt hat sich bewährt. Die Zahl der WMS-Dienste ist stark angewachsen, nicht zuletzt durch den Einsatz der im Rahmen von GeoPortal.rlp implementierten WebGIS-CD. Der Einsatz der produktionsfertigen CD-Lösung wird am Beispiel der Bebauungspläne der Stadt Landau in der Pfalz gezeigt. Auch hier greift das Konzept der verteilten Datenhaltung raumbezogener Informationen, bei dem die Verantwortung für die Daten an der dafür zuständigen Stelle verbleibt. Kommunale Stellen präsentieren sich mit ihren Daten und Diensten nahtlos im GeoPortal.rlp. Durch den Online-Zugriff auf die verteilten Datenquellen der jeweils zuständigen Stellen, deren Informationen gemeinsam dargestellt werden können, wird hohe Aktualität gewährleistet.

Mapbender: Neuerungen der Version 2.5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christoph Baudson und Astrid Emde (WhereGroup GmbH Co. KG)

Mapbender ist ein Projekt der Open Source Geospatial Foundation. Mit Mapbender können Sie navigieren und Themen abfragen, hinzufügen und entfernen sowie dynamisch weitere Kartendienste hinzufügen. Beispiele zum Einsatz von Mapbender finden Sie in der Mapbender Galerie. Mapbender stellt die Karten dar und verwaltet sie. Die eigentlichen Karten werden über verschiedene Kartendienste weltweit zur Verfügung gestellt.

Mapbender wird als Geo-Portal-Lösung für das Geo-Datenmanagement von standardisierten Geodateninfrastrukturen (GDI) eingesetzt. Die Software unterstützt Web-Technologien zum Verwalten von Spatial Data Services, welche in PHP, JavaScript und XML implementiert sind. Die Software beinhaltet vorkonfigurierte Oberflächen für die Anzeige, Navigation und Abfrage von OGC standardisierten Diensten. Mapbender bietet weiterhin einen Rahmen für Identifikations- und Authorisationsservices, OWS Proxy Funktionalitäten, Oberflächenmanagement für Benutzer sowie Gruppen- und Serviceverwaltung in WebGIS Projekten.

Hier eine Liste der Neuerungen der aktuellen Mapbender-Version 2.5. Eine ausführliche Beschreibung finden Sie im Trac-System von Mapbender:

  • Internationalisation
  • SLD Integration
  • bessere Performance
  • Überarbeitung der Sicherheit
  • erweiterte WFS Funktionalität
    • WFS Rechteverwaltung
    • WFS Konfiguration der WFS-Infoausgabe
  • Erweiterung des Metadateneditors
  • erweiterte Digitalisierfunktionalität
  • erweitere räumliche Suche, Ausgabe von WFS-Informationen in Popup-div-Tags
  • erweiterte WFS Suchfunktionalität
  • Erweiterte Web Map Context Funktion
  • Darstellung der Infosabfrage in Popup-div-Tags
  • WFS update
  • Unterstützung von Gruppierten Ebenen

Abschließend soll in dem Vortrag ein Ausblick auf die Pläne und zukünftigen Entwicklungen in Mapbender gegeben werden.

Weiterführende Links

Verknüpfung von FOSS Anwendungen zum verbesserten Geodaten-Management auf nationaler Ebene in Luxemburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Braun (Public Research Centre Henri Tudor)

Zur Darstellung der Projektresultate eines nationalen Forschungsprogramms im Umweltbereich wurde ein Konzept für eine Geodateninfrastruktur (GDI) mit FOSS-Produkten entwickelt. Aktuell erworbene Forschungsresultate sollen so der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Durch zielgerichtete Präsentation von relevanten Geodaten und ihrer Metainformation kann zudem Entscheidungsträgern in Politik und Forschung ein unterstützendes Instrument zur Verfügung gestellt werden.

Umweltdaten können mit Hilfe einer zentralen Datenbank gespeichert, abgefragt und weiterverarbeitet werden. Schnittstellen zu einem öffentlichen WebGIS, einfachen Desktop-Clients bis hin zu professionellen GI-Systemen werden bereitgestellt und sind vom Nutzer frei wählbar. Aufgrund der ausschließlichen Nutzung von FOSS Anwendungen (u.a. GRASS, R) ist auch die Implementierung von automatisierten Modellansätzen zur erweiterten Datenauswertung möglich. Mit steigender Datenmenge im Umweltbereich und daraus resultierender Informationsableitung, ist es unumgänglich Metadaten zu speichern und den Nutzern zur Verfügung zu stellen. Deshalb wurde eine webbasierte Metadatenanwendung entwickelt, die es dem Nutzer ermöglicht diese Informationen einzusehen. Die Applikation ist eng mit dem WebGIS Client verknüpft und in die GDI eingebunden, kann aber auch eigenständig genutzt werden. Externe Metadaten sollen in Zukunft via XML Im/Export ausgetauscht werden können.

Die ausschließlich auf FOSS-Bausteinen aufbauende GDI zeigt die mögliche Vernetzung verschiedener Einzelanwendungen am Beispiel Luxemburgs im Bereich der Umweltwissenschaften. Skalier- und Erweiterbarkeit sind durch Verwendung von offenen Standards ebenso gegeben, wie die Unterstützung und ständige Weiterentwicklung der einzelnen Softwarekomponenten durch die jeweiligen Communities. Weitere Arbeitsschwerpunkte werden sich in Zukunft auf den Ausbau der Metadatenanwendung, die Implementierung von Datenanalyse-, Modellierungs- und Decision-Support-Tools sowie die verbesserte Speicherung von Rasterdaten in Datenbanken konzentrieren.

Integration von GRASS Funktionalitäten in web-basierten GDI Diensteketten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bastian Schäffer und Johannes Brauner (52°North)

GRASS als Standardwerkzeug der Open-Source Geo-Community liefert wertvolle Dienste im Desktop GIS Bereich. Mit voranschreitender Standardisierung und der steigenden Verfügbarkeit von Rechenkapazitäten und Netzwerkbandbreite, wird die Internet gestützte Analyse und Prozessierung von Geodaten realisierbar. Die OGC Web Processing Service (WPS) Spezifikation bietet die Möglichkeit, Prozessierungsfunktionalitäten in standardisierter Form anzubieten, um die Einbindung in Geodateninfrastrukturen zu erleichtern. Derzeit existierende WPS Implementierungen beschränken sich auf wenige und meist sehr einfache Funktionalitäten. Die intrinsische Komplexität von Geodaten erfordert aber meist weiterführende und komplexere Analysemöglichkeiten.

GRASS bietet ein breites Spektrum an ausgefeilten Prozessierungsfunktionalitäten, welche aber prinzipiell an einen Desktoprechner gebunden sind. Um GRASS Funktionalitäten in web-basierten GDIs und darüber hinaus in Diensteketten zu integrieren, wird neben einer Einführung in den WPS Standard beschrieben, wie GRASS-Funktionalitäten generisch hinter einem WPS Interface verborgen werden können. Hierzu werden die XML-basierten Schnittstellenbeschreibungen von GRASS genutzt, um dynamisch GRASS Funktionalitäten als WPS Prozesse filterbasiert anzubieten. Die somit gewonnene Standardisierung ermöglicht die interoperable Integration in Diensteketten, um komplexe Fragestellungen zu lösen und unternehmensübergreifende Wertschöpfungsketten zu bilden.

Der vorgestellte Ansatz wird abschließend an einem realen Beispiel zur Lokalisierung von feuergefährdeten Straßensegmenten in Spanien überprüft. Eine entsprechende Dienstekette wird mit Hilfe der Business Process Execution Language (BPEL) modelliert, die u. a. aus 52°North WPS gestützten GRASS Funktionalitäten besteht, um das gegebene Problem zu lösen.

Python Web Processing Service: OGC WPS, Implementierung und Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jachym Cepicky

OGC Web Processing Service erreichte im Sommer 2007 die Version 1.0.0. Es ist ein Standard, der beschreibt, wie Geoprozesse im Netzwerk zur Verfügung gestellt werden sollen. Prozess kann ein einfaches Algorithmus, aber auch komplexer Modell, sein. Benutzer für den Prozess auf, er wird aber nicht auf dem Desktop-PC, sondern auf dem Server ausgeführt. In dem Vortrag wird Implementation von WPS, Python Web Processing Service (PyWPS), vorgestellt. Es wird gezeigt, wie es eingestellt werden kann, um z.B. GRASS GIS Scripte über Netzwerk zur Verfügung stellen. Zusätzlich werden einige Klientapplikazionen gezeigt,die die Möglichkeit ausnutzen, jede GIS-Kalkulation auf einem entfernten Server laufen zu lassen.

Schlagwörter: GRASS GIS, OGC, PyWPS, Web Processing Service, WPS

Erfassung von Bebauungsplänen entsprechend XPlanGML mit deegree und OpenJUMP[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jens Fitzke (lat/lon GmbH)

Um den Austausch und die Visualisierung von Bebauungs- und Flächennutzungsplänen wesentlich zu vereinfachen, hat die Initiative XPlanung in der Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) in mehreren Phasen über die Entwicklung der XPlanGML 2.0 Spezifikationen einen Standard geschaffen. Auf dieser Grundlage können jetzt Planungsinformationen erfasst werden.

Im Rahmen eines Projektes mit dem Landkreis Elbe-Elster ist eine Recherche- und Erfassungskomponente entwicklet worden. Die Nutzer können sowohl über alle vorhandenen Bebbauungspläne suchen als auch auf Basis eines OpenJUMP PlugIns Planungsdaten erfassen. Über deegree Web Map Dienste können die Pläne visualisiert werden; über deegree Web Feature Services können XPlanGML Daten gesucht und ausgetauscht werden.


Folien zum Vortrag

Neuerungen des UMN MapServers 5.0 – was wird möglich?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kai Behncke (Universität Osnabrück - Institut für Geoinformatik und Fernerkundung)

Die Open Source software „UMN MapServer“ bietet eine Vielzahl von Funktionalitäten zur Erstellung und Auslieferung digitaler Karten aus verschiedenen Datenquellen über das Internet. Häufiges Einsatzgebiet ist die interaktive Online-Publizierung von Geodaten. Der UMN MapServer ist als WebGIS-Komponente auf unterschiedlichen Plattformen und Architekturen verwendbar. In dem Vortrag werden anhand vieler Beispiele die Neuerungen des UMN MapServers, Version 5.0, dargestellt. Die Präsentation ist stark anwenderorientiert und hebt in den einzelnen Bereichen hervor, was durch die Erweiterungen nun möglich wird, bzw. wo gegebenenfalls trotz Neuerungen noch Hemmnisse und Begrenzungen bei der Kartendarstellung auftreten.

Der Vortrag geschieht in Anlehnung an das Dokument unter:http://wiki.osgeo.org/index.php/Neuerungen_des_UMN_MapServers_5.0 wird jedoch auf einzelne Bereiche anhand praktisch-visueller Beispiele noch deutlich ausführlicher eingehen.

Welche Möglichkeiten bietet der neue Layertypus “Chart“ ?

Was bedeutet die Einbindung der AGG-Bibliothek für den graphischen Output?

Was ist neu beim Debugging und was hat sich bei den Symbolen getan?

Welche Innovationen sind bei den nächsten Versionen geplant?

Konstruktion von Kartenzeichen und Möglichkeiten der kartographischen Gestaltung im UMN MapServer 5.0[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karsten Hoffmann (Universität Osnabrück - Institut für Geoinformatik und Fernerkundung)

Dieser Vortrag stellt die Möglichkeiten und insbesondere die Neuerungen der Konstruktion von Kartenzeichen mit dem UMN MapServer 5.0 vor und geht auch auf allgemeine Gestaltungsmöglichkeiten ein. Einleitend soll kurz das Prinzip der Erstellung von Kartenzeichen in einer UMN MapServer-Anwendung anschaulich vorgestellt werden. Nach der Vorstellung der wichtigen Parameter in der Map- und der Symboldatei sowie der unterschiedlichen Symboltypen wird anhand von Beispielen auf die Kartenzeichenkonstruktion von (komplexen) punkthaften, linienhaften sowie flächenhaften Signaturen eingegangen. Dabei werden Besonderheiten und Neuerungen in der Version 5.0 (z.B. PATTERN anstatt STYLE, Wegfall von SIZEITEM, ANGLEITEM) oder noch nicht ausreichend dokumentierte Möglichkeiten (und deren Grenzen) der Erstellung von Kartenzeichen hervorgehoben (z.B. COLORRANGE, Symbolrotation). Anschließend wird näher auf die Möglichkeiten der Konstruktion von Diagrammen und den neuen Layertyp CHART sowie zukünftigen Entwicklungen eingegangen. Abschließend werden noch kurz allgemeine Gestaltungsmöglichkeiten (wie z.B. OPACITY, REQUIRES, GROUP) sowie das Prinzip der Verwendung von Maßstabsbereichen und der veränderten Parameter (z.B. SYMBOLSCALEDENOM anstatt SYMBOLSCALE) vorgestellt.

OGC Webdienste mit dem UMN Mapserver in der Praxis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jens Schumacher (Regierungspräsidium Freiburg)

Beim Bereitstellen von OGC konformen Geodatendiensten bietet der UMN Mapserver viele Vorteile was Verfügbarkeit, Performanz und Dokumentation angeht. Schwierigkeiten ergeben sich aber in der Praxis bei der Übernahme von Visualisierungsangaben aus proprietären GIS-Systemen, der hohen Datenredundanz durch eine filebasierte Konfiguration der Dienste und fehlender serverseitigen Infrastruktur zur Verwaltung von Diensten. Als Anbieter von Geodatendiensten mit über 200 Kartenthemen spielen diese Punkte eine entscheidene Rolle bei der Aktualisierung und Erweiterung von Geodatendiensten. Der Vortrag soll Einblick geben, wie das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg (LGRB) diese Fragestellungen löst und welche Software (Open Source und Closed Source) untersützend eingesetzt wird.

Sensor Web Dienste zum Krisenmanagement und zum Umweltmonitoring[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simon Jirka (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Dienstbasierte Architekturen für Geosensornetzwerke gelangen zu immer größerer Verbreitung. Insbesondere die Sensor Web Enablement (SWE) Standards des Open Geospatial Consortiums (OGC) stellen in diesem Zusammenhang eine wesentliche Grundlage dar.

Dieser Vortrag beschäftigt sich mit dem Einsatz und der Nutzung von Open Source Implementierungen von Sensor Web Diensten im Bereich des Krisenmanagements und der Beobachtung von Umweltparametern. Dabei liegt der Schwerpunkt dieses Beitrags auf der praktischen Anwendung im Rahmen des EU-Projekts OSIRIS (Open Architecture for Smart and Interoperable Networks in Risk Management Based on In-situ Sensors).

OSIRIS beschäftigt sich mit auf Sensornetzwerken basierenden Lösungen zum Krisenmanagement beziehungsweise zum Umweltmonitoring in vier verschiedenen Bereichen: Waldbrandbekämpfung, Feuer in industriellen Anlagen, Luft- und Wasserverschmutzung. Hierzu werden Netzwerke bestehend aus einer großen Vielfalt verschiedener Sensortypen eingesetzt (zum Beispiel unbemannte Flugzeuge, Wetterstationen, Kameras sowie mobile Luftqualitätsmessgeräte). Die große Menge heterogener Sensoren wird in eine gemeinsame Infrastruktur integriert, welche als dienstbasierte Architektur realisiert wird. Hierbei wird auf die Sensor Web Enablement Spezifikationen des Open Geospatial Consortium zurückgegriffen.

Es soll gezeigt werden, wie Implementierungen der Open Source Initiative 52°North im Rahmen des Projekts genutzt und erweitert werden, um die Bereitstellung von Sensordaten, die Alarmierung bei kritischen Messwerten sowie die Steuerung von Sensoren zu realisieren. Hierzu wird anhand der OSIRIS Szenarien durch Beispiele demonstriert, wie durch den Einsatz verschiedener Dienste komplexe und leistungsfähige Systeme entwickelt werden können. Diese Dienste dienen einerseits der Überwachung kritischer Phänomene (z.B. Feuer, Wasserverschmutzungen) aber andererseits auch der Unterstützung von Einsatzkräften im Krisenfall.

Open Source Sensor Web Technologien für die Wasserwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oliver Meyer und Arne Bröring (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Informationstechnologie gewinnt heute eine immer stärkere Bedeutung für Wissenschaft, Industrie und Verwaltung. Die globale Vernetzung von Computersystemen erfordert in hohem Maße eine Standardisierung für den interoperablen Zugang zu Daten. Das Open Geospatial Consortium (OGC) definiert offene Standards für Datenformate und Dienste zur Schaffung einer dezentralen Infrastruktur für Geoinformation. Im Rahmen der Sensor Web Enablement (SWE) Initiative erarbeitet das OGC ein Rahmenwerk von Spezifikationen, welche die Nutzung von Sensornetzwerken ermöglichen.

Der Wupperverband, ein regionaler Wasserverband in Nordrhein-Westfalen, arbeitet an der Umsetzung einer dienstbasierten Infrastruktur auf Basis der SWE Technologien. Dabei sind zum einen die Bereitstellung hydrologischer und meteorologischer Messreihen und zum anderen die Visualisierung dieser Daten Kernaspekte. Darüber hinaus sollen die Steuerung von Sensoren sowie die Alarmierung von Nutzern in bestimmten vordefinierten Situationen ermöglicht werden.

Bei der Realisierung arbeitet der Wupperverband mit der Open Source-Initiative 52°North zusammen. Dieser Vortrag zeigt, dass die entwickelten Softwarekomponenten für wichtige Aufgaben der Wasserwirtschaft eingesetzt werden können. Messdaten die über ein großes Netzwerk von Sensoren im Einzugsgebiet des Wupperverbandes erhoben werden, können über einen Sensor Observation Service abgefragt werden. Ein öffentlich zugänglicher, browser-basierter Client dient zur Visualisierung und Analyse der Daten. Weiterhin verbessert ein Sensor Alert Service das Management von Hochwasserereignissen. Dieser Dienst erlaubt die Definition von Regeln, bei deren Erfüllung eine Alarmierung verantwortlicher Personen über SMS oder Email ausgeführt wird. Die Steuerung von Sensoren, insbesondere drehbarer Kameras zur Überwachung und Kontrolle wichtiger Betriebsbereiche, wird über einen Sensor Planning Service ermöglicht.

Die Umsetzung dieser Dienste Infrastruktur für den Wupperverband hat gezeigt, dass die Anforderungen der Wasserwirtschaft sehr gut durch die Sensor Web Technologien erfüllt werden können. Dabei werden große Synergieeffekte für beide Seiten deutlich: Die praktischen Erfahrungen und Weiterentwicklungen aus der Zusammenarbeit kommen der Nutzergemeinde der 52°North Software zu Gute, die ihrerseits stets an einer Verbesserung der Komponenten arbeitet.

Grundwassermonitoring in Echtzeit an einem Beispiel aus Oberhausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Till Adams, Hinrich Paulsen und Marc Jansen (terrestris GmbH Co. KG)

Oberhausen, im Ruhrgebiets gelegen, hat aus der Vergangenheit als Bergbaustandort resultierende Probleme. Seit geraumer Zeit macht das Ruhrgebiet einen Strukturwandel durch, der zum Beispiel alte Zechen zu Einkaufszentren werden lässt. In diesem Zusammenhang ist der Belastungsgrad der ursprünglich industriell genutzten Grundstücke von hohem Interesse. Hierbei spielt auch das Grundwasser eine herausragende Rolle, weil sich darin viele Schadstoffe wiederfinden lassen.

An einem solchen Standort werden in Oberhausen mehrere SMS-basierte Grundwasserpegel eingesetzt. Ein Pegel befindet sich im Anstrom- und zwei Pegel befinden sich im Abstrombereich, so dass eine Grundwasserfließrichtung ermittelt werden kann. Der Grundwasserstand wird in kurzen Zeitabständen gemessen und die Werte werden an eine zentrale PostGIS-Datenbank übermittelt. Ein auf Open Source Software basierendes webbasiertes, geographisches Informationssystem (WebGIS) stellt diese Pegel in ihrem räumlichen Kontext dar. Interaktiv abfragbar können für beliebig zu wählende Zeiträume Grundwasserganglinien erzeugt und als Diagramm angezeigt oder Messdaten exportiert werden.

Der Vortrag stellt einzelne Aspekte des Projektes wie Datenübertragung, Architektur, Datenbankfunktionen sowie die interaktive Datenschau als Diagramm vor.

Interoperabilität und Standards - Das OGC in Deutschland und Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Athina Trakas (OGC)

Dieser Vortrag beschäftigt sich zum einen mit dem Aufbau des Open Geospatial Consortium und beleuchtet die Arbeit des Konsortium in Europa und Deutschland näher. Zum anderen wird auf das OGC TC Meeting und die parallel geplanten „Interoperability Days“ aufmerksam gemacht.

Zunächst werden einige Fragen zum OGC beantwortet:

  • Welches sind die Leitziele des Konsortium?
  • Welche Gremien und Programme gibt es?
  • Wie kann man sich in den Prozess miteinbringen?

Ein Überblick über den Aufbau des Konsortium, der ihm zugrunde liegende Konsensprozess und die Mitgestaltungsmöglichkeiten sollen das „Gebilde OGC“ verständlicher machen und zum Mitmachen einladen.

Interoperabilitätstage im Juni

Im Juni 2008 treffen sich die Mitglieder des OGC im GFZ Potsdam zum OGC Technical Committee Meeting. Parallel dazu wird es zwei „Interoperabilitätstage“ geben, auf denen sich Interessierte (auch Nicht-Mitglieder) über Themen wie Interoperabilität, OpenGIS Standards im Einsatz und Darstellung von Geschäftspotentialen im Zusammenhang mit OGC informieren können.

Homepage: http://www.opengeospatial.org