Konferenz 2006/WFS-T
- Mittwoch, 29. März 2006, 11 Uhr bis 13 Uhr
- Raum HS 13
- Dozent Arnulf Christl, CCGIS
Einführung in GeoServer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
The GeoServer Project ist eine Java Open Source Software. GeoServer implementiert die bekannten OGC Schnittstellen-Spezifikationen WFS, WFS-T, WMS und weitere.
Der Workshop wird den Vorgang der Installation, Konfiguration von Datenquellen und Erstellung eines WFS Dienstes erläutern und zeigen welche Möglichkeiten ein WFS bietet.
Installation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Entpacken Sie das Download Archiv in den entsprechenden Ordner Ihrer Servlet-Umgebung (z.B. Apache Tomcat). Starten Sie GeoServer, indem Sie die Webseite aufrufen. Falls Tomcat und GeoServer noch nicht gestartet sind werden sie jetzt gestartet, auf dem Bildschirm wird der Ladezustand angezeigt.
Konfiguration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Öffnen Sie die Einstiegsseite zum GeoServer und melden Sie sich an. In zwei Schritten wird zuerst eine Datenquelle angelegt oder ausgewählt und dann der Zugriff auf die Inhalte des WFS konfiguriert. Diese Einstellungen definieren die Inhalte des Capabilities Dokumentes, dass GeoServer auf einen GetCapabilities Aufruf zurückliefert.
Server[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Maximum Features (Voreinstellung 1.000.000)
- Maximale Anzahl an GML Objekten, die in einem Aufruf zurückgeliefert werden. Der voreingestellte Wert ist extrem hoch und sollte für eine produktive Installation heruntergesetzt werden, um zu verhindern, dass der GeoServer durch unsinnige Abfragen blockiert wird.
- Verbose (voreingestellt
- aus)
- Wörtlich: langatmig oder wortreich. Diese Einstellung bewirkt, dass GeoServer umfangreiche Meldungen darüber ausgibt was gerade durchgeführt wird. Zu Testzwecken und zur Fehlersuche kann diese Option sinnvoll eingesetzt werden.
- VerboseExceptions (voreingestellt
- aus)
- Wörtlich: langatmige oder wortreiche Ausnahmen. Diese Einstellung bewirkt, dass GeoServer umfangreiche Fehlermeldungen erzeugt. Zu Testzwecken und zur Fehlersuche kann diese Option sinnvoll eingesetzt werden.
- Number of Decimals (8 Voreinstellung)
- Anzahl der zurückgelieferten Dezimalzahlen. Diese werden nicht maßstabsabhängig errechnet (wie bei Mapbender), sondern serverseitig fest eingestellt, da der WFS keinen Bezug zu Maßstäben hat.
- Character Set (UTF-8 Voreinstellung)
- Ausgwählter Zeichensatz. Diese Einstellung muss unbedingt mit den Einstellunge der Daten quelle abgestimmt sein. Fehlerhafte Einstellungen können dazu führen, dass Orte mit Umlauten (z.B. Köln) nicht gefunden werden (hierauf können auch die Client-Einstellungen und sogar der Browser Einfluss haben). Die Fehlersuche kann hier sehr komplex sein (das betrifft jegliche Form von Zeichensatz-Problemen und ist nicht GeoServer-spezifisch).
- Logging Level (voreingestellt CONFIG)
- Dieser Parameter definiert bis zu welcher Ebene Informationen ausgegeben werden (siehe auch oben: Verbose).
- SEVERE
- WARNING
- INFO
- CONFIG (voreingestellt)
- FINE
- FINER
- FINEST
- ALL
- Write Logs to File (voreingestellt aus)
- Schreibt Fehlermeldungen in eine Log-Datei, sowohl Loggin Level als auch Verbose und VerboseException werden berücksichtigt.
- Log Location (keine Voreinstellung)
- Pfad zur Log-Datei. Der Benutzer unter dem GeoServer ausgeführt wird muss Schreibrechte für diese Datei erhalten.
Contact Information[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Felder in diesem Abschnitt sind selbsterklärend. Es wird dringend empfohlen diese Angaben einzutragen, da sie als Metadaten für den Dienst bereitgestellt werden können.
WFS - Web Feature Server Configuration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um den WFS zu konfigurieren wählen Sie nach der Anmeldung aus dem Menü zunächst Config und dann WFS. Dort werden drei Untermenüs zur Auswahl aufgelistet.
Contents[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Enabled (voreingestellt an)
- Einstellung, ob der GeoServer als WFS angesprochen werden kann.
- srsName as XML (voreingestellt an)
- definiert, ob Ergebnisse einer GetFeature-Abfrage das Element srsName als XML Attribut enthalten (siehe auch)
- Strict CITE Test Conformance (voreingestellt aus)
- Diese Option ist nur relevant für Conformance-Testing mit CITE-Daten, hier werden stärkere Überprüfungen gefordert, wodurch einige Augabeformate nicht genutzt werden können
- Generate feature bounds (voreingestellt aus)
- Diese Option nutzt das gml:boundedBy Element, dass optional aktiviert werden kann, um ein Umgebungsrechteck für jedes GML Objekt zu generieren. Die GML-Ausgabedaten können dadurch um bis zu 40% größer werden.
- Service Level
- Das Service Level spezifiziert, ob der GeoServer als Transaktionaler Dienst (also mit Rückschreibemöglichkeit) bereitgestellt werden soll. Die Optionen sind:
- * Basic
- * Transactional
- * Complete
- Online Resource
- Hier wird der Pfad zum Server hinterlegt, der später im Capabilities Dokument eingetragen ist. Beachten Sie, dass diese URL der einzige Weg zum Server ist. Ohne diese Information kann kein WFS-Client eine korrekte Abfrage formulieren. Die Einstellung http://localhost... führt selbstverständlich ausschließlich nur auf dem selben Rechner selbst zu einem Ergebnis.
Description[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Angaben in diesem Abschnitt beschreiben die Metadaten des Dienstes.
- Name
- Name des Dienstes
- Title
- Titel (wird im Capabilities Dokument verfügbar gemacht)
- Access Constraints (voreingestellt
- NONE)
- Zugriffsbeschränkungen. Dieser Wert ist derzeit lediglich als Pltzhalter zu verstehen und wird noch nicht von Authentisierungs- oder Autorisierungsdiensten verwendet.
- Fees
- Gebühren, hier gilt das gleiche wie für Access Constraints
- Maintainer
- Betreiber des Dienstes, keine offizielle Bedeutung
- Keywords
- Schlagwörter, die z.B. von Discovery Diensten ausgewertet werden können.
- Abstract
- Eine lesbare Kurzbeschreibung des Dienstes.
Validation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine neue Funktion bietet eine Validierung des Dienstes und der enthaltenen Daten. Damit können verschiedene Prüfkriterien auf Geometrien angewendet werden, z.B. ob Umringpolygone geschlossen sind oder ob valide Geometrien (Flächen ohne sich kreuzende Linien) vorliegen, etc. Die Test-Suite bietet die Möglichkeit eigene Validierungen hinzuzufügen und ist dadurch beliebig erweiterbar.
Data - GeoServer Data Configuration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In diesem Bereich werden die Datenverbindungen und Geodaten konfiguriert:
- Namespace
- Stores
- Style
- FeatureType
Namespaces[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Namensbereiche werden verwendet, um XML-Vokabulare zu unterscheiden. Jeder WFS-Dienst nutzt auf jeden Fall drei unterschiedliche Namensbereiche:
- #WFS - http://www.opengis.net/wfs
- #GML - http://www.opengis.net/gml
- #Filter - http://www.opengis.net/ogc
Die aktuellen Definitionen des OGC sind unter http://schemas.opengis.net/wfs/ verfügbar.
Die Bedienung über die Schaltflächen Edit und Delete ist selbsterklärend. Die Schaltfläche Default aktiviert den aktuell ausgewählten Namespace als Voreinstellung.
Einstellungen speichern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Oberfläche der GeoServer Konfiguraiton reflektiert das Verhalten einer Java Servlet Anwendung. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man sich an die Regeln hält ist es aber problemlos. Nach jeder Änderung in der Konfiguration wird im linken, oberen Bereich durch ein Sternchen (*) angezeigt welche Bereiche geändert wurden. Im folgenden Beispiel ist die Konfiguration durch ein * markiert.
- GeoServer
- Configuration *
- XML
Die darunter liegenden Schaltflächen dienen der Übernahme der Einstellungen. Diese Schaltflächen müssen explizit verwendet werden, um die Änderungen dauerhaft zu sichern, auch wenn im rechten Bereich bereits eine Speichern-Schaltfläche angeklickt wurde. Dabei gilt
- Apply
- Übernimmt die Änderungen für die laufende Instanz (keine dauerhafte Sicherung)
- Save
- Speichert die Änderungen dauerhaft. Wichtig: Vorher müssen die Änderungen mit Apply aktiviert werden!
- Load
- Lädt die XML-Konfiguraitonsdateien in die aktive GeoServer Instanz. Diese Option macht vor allem dann Sinn, wenn die Konfigurationsdateien von Hand oder durch eine andere Anwendung geändert wurden und jetzt aktiviert werden sollen.
Produktivschaltung, Wartung und Pflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im zweiten Teil wird die Installation gesichert, es werden die für die Konfiguration geänderten Dateien benannt, um die Migration z.B. vom Entwicklungs- zum Produktivsystem unter Verwendung einer Versionierungssoftware zu ermöglichen. Hierfür werden üblicherweise drei Systeme verwendet:
- Entwicklungssystem (Neue Entwicklungen werden von hier in die Source Code Versionierung eingestellt , z.B. SVN oder CVS)
- Testsystem (Code und Konfigurationen werden ausschließlich aus dem SVN oder CVS installiert)
Nutzung in einer GDI[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der dritte Teil zeigt die Einbindung in den größeren Kontext einer Geodateninfrastruktur sowie die Rückschreibe-Möglichkeiten der transaktionalen WFS Schnittstelle. Das Land Baden Württemberg ist mit der Anwendung FIONA, einem Online Antrags- und Verwaltungssystem für Landwirte und EU-Subventionsanträge diesen Monat Online gegangen. Hier wird die beschriebene Architektur produktiv eingesetzt. Ein komplexes System mit einem entfernten Authentisierungs-Diesnt und lokalen OWS Proxy-Fassaden gewährleistet Datensicherheit und Datenschutz der Anwendungen der GDI.
Der Vorläufer FOLrlp des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) Rheinland Pfalz (https://www.flo.rlp.de) ist bereits seit einem Jahr in produktivem Einsatz.
Die Anwendergemeinschaft und die Entwickler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im letzten Teil wird die Anwendergemeinschaft und die aktiven Entwickler vorgestellt und Möglichkeiten, sich selbst in den Prozess einzubringen.