Am 07.12.2022 hat der Souvereign Tech Fund zum Community-Abend auf den GovTech Campus in Berlin eingeladen.
Angemeldete Teilnehmende wurden am Empfang abgeholt und in den Veranstaltungsraum begleitet. Ein interessant gestalteter Raum sowie ein leckeres Buffet und Getränke erwartet die circa 50 Teilnehmdenen.
Nach der Begrüßung stellten die Protagonist:innen (Adriana Groh, Fiona Krakenbürger, Tara Tarakiyee, Katharina Meyer) des Sovereign Tech Fund das Programm des Abends vor, anschließend wurde mit dem Beteiligungstool Particify eine Umfrage durchgeführt und die Teilnehmenden konnten Fragen stellen.
Der Sovereign Tech Fund (STF) unterstützt die Entwicklung, Verbesserung und Erhaltung offener digitaler Infrastrukturen mit dem Ziel das Open-Source-Ökosystem nachhaltig zu stärken. Im Fokus stehen Sicherheit, Stabilität, technologische Vielfalt und die Menschen hinter dem Code. Nach Aussage des STF ist es an der Zeit, in digitale Gemeingüter, ehrenamtliche Community und das Open-Source-Ökosystem zu investieren, um die digitale Welt zu schaffen, die wir uns wünschen.
Mit der Überzeugung, dass Offenheit, Co-Kreation, Interdependenz und Interoperabilität zu digitaler Souveränität führen werden, arbeitet SFT daran, die selbstbestimmte Nutzung digitaler Technologien und Systeme durch Einzelpersonen, Unternehmen und Regierungen zu stärken.
Ziel ist es mit den Erfahrunen aus OTF und Prototype Fund eine Struktur zu bauen unter der Fragestellung, wie Mittel so eingesetzt werden können, damit das Open Source Ökosystem langfristig nachhaltig wird.
Ziel des Abends ist es Anregungen aus den Communities des Open Source Ökosystems für die Strategie 2023 mitzunehmen.
Im Jahr 2021 entstand eine Machbarkeitsstudie.
Die Relevanz soll mit diesem Bild ausgedrückt werden, xkcd “Dependency” CC BY-NC 2.5
Der STF wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), und startete im Oktober diesen Jahres mit 9 Projektförderungen, dazu gibt es eine Pressemeldung vom BMWK. Weitere Informationen sind auf der STF-Website zu finden.
Nach der Vorstellung des Sovereign Tech Fund waren die Teilnehmenden eingeladen an einer kurzen Umfrage teilzunehmen sowie selbst Fragen zu stellen, diese konnten von anderen Teilnehmenden gevotet werden.
Einige hoch gevotete Fragen wurden direkt beantwortet.
Frage: Wie langfristig ist eure Finanzierung gesichert?
Antwort: die Finanzierung ist bisher für 2022 bis 2024 gesichert.
Frage: Was sind “Basistechnologien”, nur curl oder auch Dinge wie open source Videokonferenzsystem, z.B. BBB?
Antwort: Basistechnologien sind Technologien, die für jeden sinnvoll sind, einerseits Infrastrukturprojekte und andererseits Alternativen zu marktbeherrschenden Lösungen. Weiteres siehe Machbarkeitsstudie.
Frage: Wie funktioniert die Auszahlung an Einzelentwickler:innen - gerade International. Werden da Verträge geschlossen, wozu verpflichten sich diese Personen?
Antwort: Es werden Dienstverträge geschlossen, diese entstehen im Dialog.
Frage: Gab es Projekte, die eine Förderung abgelehnt haben?
Antwort: Babel (Javascriptbibliothek) - weil kein geeignetes Geldmodell gefunden werden konnte, um das Wohlbefinden der Community zu unterstützen.
Frage: Wie überzeugt man ein Ministerium in Open Source zu investieren? ;-)
Antwort: warum profitieren wir davon, wenn es unterstützt wird.
Frage: Wie kann das Vergaberecht FOSS-freundlicher werden?
Antwort: Es braucht eine Reformierung des Vergaberechts.
Weitere Fragen: waren: * Welche Art von Protokollen kann gefördert werden? * Wie ist das Auswahlgremium besetzt und wie findet und wählt ihr relevante Projekte aus? * Muss ein gefördertes Projekt Deadlines und Milestones erreichen? Wenn ja, wie wird das definiert und festgelegt? Oder reicht es wenn Fortschritt “zu sehen” ist? * Wie werden die Ziele der Förderung definiert und wie kontrolliert? * Wie detailliert müssen Zwischenergebnisse reported werden, damit Auszahlungen stattfinden? In welchem Takt sind Reports fällig? * Gibt es Druck vom Ministerium deutsche Projekte zu fördern? * Gibt es Fokus auf gesellschaftliche Impact oder zählt nur die Reichweite des Projekts als Indikator?*
Diese konnten nicht alle umfasssend beantwortet werden, es wurde ein Blogpost dazu versprochen.
Am restelichen Abend hatten die Teilnehmenden Gelegenheit für Austausch und Netzwerken.
Die Frage, die ich mir stelle, haben wir im FOSSGIS-Umfeld Basistechnologien, denen eine Unterstützung druch den STF gut tun würde?
Macht es Sinn dieses Thema in den Verein zu tragen?
Meine Frage, ob jemand vom STF-Team bereit wäre diesen im Rahmen der FOSSGIS-Konferenz kurz vorzustellen, wurde positiv aufgenommen.