Nachdem der Vorstand der OpenStreetMap Foundation vor einiger Zeit seine Pläne zur Einstellung zusätzlicher bezahlter Mitarbeiter vorgestellt hat und dabei auch explizit um Rückmeldung von den lokalen Vertretungen der Mapper bat, haben wir im FOSSGIS über das Thema gesprochen und sind zu folgenden Empfehlungen gekommen, welche vom FOSSGIS-Vorstand unterstützt werden. Diese Ideen wurden in der deutschen OSM-Community in den letzten Wochen im deutschen OpenStreetMap-Forum und auf der Mailingliste Talk-de diskutiert. Wir glauben, dass diese Empfehlungen nützlich und wichtig sein können für eine langfristig tragfähige und harmonische Zusammenarbeit zwischen bezahlten Kräften in der OSMF und der vielfältigen globalen OSM-Community.
Große Einigkeit besteht bei uns darin, dass eine klare, öffentlich kommunizierte Tätigkeitsbeschreibung, beschlossen durch den Vorstand vor der Vergabe von Arbeiten an bezahlte Kräfte, eine fundamentale Voraussetzung für jede bezahlte Tätigkeit sein sollte. Dabei muss sicher gestellt werden, dass die Tätigkeit in das Aufgabenfeld der OSMF fällt, zu dessen Erfüllung notwendig ist und nicht über dessen Grenzen hinaus geht. Die Tätigkeitsbeschreibung sollte vor einer Beschäftigung bezahlter Kräfte vor allem auch darauf hin geprüft werden, ob die Arbeiten nicht auch von Freiwilligen aus der Community durchgeführt werden können oder ob durch die bezahlten Kräfte indirekt Freiwillige verdrängt oder demotiviert werden könnten. Selbstverständlich muss eine solche Tätigkeitsbeschreibung am Ende auch die tatsächliche Grundlage der Tätigkeit der bezahlten Kraft bilden.
Damit diese Fragen durch einen weiten Kreis aktiver Mitglieder aus unterschiedlichen Kulturen und Teilen der Community beurteilt werden, denken wir, dass sowohl die allgemeinen Grundsätze der Personalpolitik, als auch die konkrete Schaffung von neuen Stellen auf Grundlage einer Tätigkeitsbeschreibung einer Zustimmungspflicht durch die OSMF-Mitglieder unterliegen sollten. Wir halten es auch für sinnvoll und wichtig, dass bezahlte Kräfte nicht ausschließlich gegenüber dem OSMF-Vorstand, sondern gegenüber der gesamten OSM-Community rechenschaftspflichtig für ihre Arbeit sind.
Darüber hinaus legen wir Wert darauf, dass bei einer Beschäftigung bezahlter Kräfte - unabhängig davon in welcher Vertragsform dies geschieht - die OSMF ihrer sozialen Verantwortung als Arbeits- oder Auftragsgeber gegenüber den für sie Tätigen gerecht wird. Dies betrifft vor allem Fragen der Vertragsgestaltung - wo zum Beipiel auf Dauer angelegte Tätigkeiten langfristig budgetiert und vertraglich gestaltet werden sollten, aber auch Fragen der Mitarbeiter-Führung in der praktischen Tätigkeit, insbesondere unter Berücksichtigung der besonderen Herausforderungen bei der Zusammenarbeit bezahlter Kräfte mit Freiwilligen in der Community.